Himmlisches Stelldichein: Kurz vor Sonnenaufgang treffen sich hier Mond und Venus über dem Cerro Paranal in Chile. Ein besonders starker Erdschein lässt dabei den Mond fast voll erscheinen. Während die im Vordergrund sichtbaren Teleskope der Europäischen Südsternwarte ihre Nachtschicht beenden, bahnt sich so im Morgenrot der neue Tag an.
Kurz vor Sonnenaufgang auf dem Cerro Paranal in Chile erstrahlt der Himmel in herrlichen Orangetönen. Über der Silhouette der chilenischen Berge posieren eine hauchfeine Mondsichel und der hell erstrahlende Planet Venus für die Kameras. Das Teleskop, das als Silhouette im Vordergrund erscheint, ist eines der Hilfsteleskope des Very Large Telescope (VLT) am Paranal Observatorium der ESO.
Das Phänomen des Erdscheins lässt dabei den Mond fast voll erscheinen, obwohl eigentlich nur eine schmale Sichel von der Sonne beleuchtet ist. Der Grund dafür: Die von der Sonne angestrahlte Erde wirft so viel Licht auf die uns zugewandte Seite des Mondes, dass seine Strukturen gut sichtbar sind. Dieses „aschgraue Mondlicht“ soll schon Leonardo da Vinci beschrieben haben, quantitativ messbar ist dieses Streulicht erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts.