Fossil im Röntgenblick

Neue Einblicke in eine Ammoniten-Schale

Fossil im Röntgenblick © RUBIN / RUB, Hoffmann

Filigrane Schönheit: Diese Aufnahme zeigt die feinen Details eines Ammoniten. Im Röntgenlicht sind klar die Kammern und Strukturen im versteinerten Gehäuse dieses urzeitlichen Nautilus zu erkennen. Solche computertomografischen Aufnahmen helfen Forschern dabei, die Lebensweise dieser Urzeit-Tiere näher zu erkunden.

Die zu den Mollusken gehörenden Ammoniten besaßen einen weichen Körper, der von einem spiralig gewundenen Gehäuse geschützt wurde. Diese gekammerte Schale bestand aus einer Wohnhöhle im vorderen Bereich und einem vielfach unterteilten Bereich weiter hinten. Wozu dieser hintere Bereich diente, war lange strittig. Einige sahen in ihm einen Auftriebskörper, den die Ammoniten mit Luft vollpumpen konnte, um so frei im Ozean umherschwimmen zu können. Andere sahen in ihnen reine Bewohner des Meeresbodens.

Um diese Frage zu klären, erstellten Forscher der Ruhr-Universität Bochum um René Hoffmann solche Aufnahmen von Ammoniten mit einem Computertomografen. Mit Hilfe einer speziellen Auswerte-Software untersuchten sie dann, wie viel Auftrieb die Kammern eines solchen Gehäuses tatsächlich erzeugt haben können – und ob der Auftrieb das Gewicht des Weichkörpers und der Schale wettmachen konnte.

Das Ergebnis: Schon drei bis fünf gasgefüllte Gehäusekammern hätten gereicht, um Ammoniten direkt nach dem Schlüpfen ein Leben im freien Wasser zu ermöglichen. Der hier abgebildete Ammonit hatte sogar elf solcher Kammern. Und selbst mit nur einer gasgefüllten Kammer wären die jungen Ammoniten nicht zu einem Leben am Boden verdammt gewesen: Durch aktive Schwimmbewegungen hätten sie sich trotzdem im Wasser frei bewegen und ein Absinken verhindern können.

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