Diese Falschfarbenaufnahme zeigt glühende Lava, Dampf und vulkanische Gase, die aus der Eruptionsspalte am Holuhraun-Lavafeld in Island austreten. Weil die Aufnahme auf Infrarot-Messungen beruht, macht sie den Kontrast zwischen der heißen Lava und dem kalten Untergrund besonders deutlich.
Aus der Magmakammer des Gletschervulkans Bardarbunga stammende Lava tritt seit 31. August 2014 in einer Spalteneruption auf der nördlich des Gletschers liegenden Holuhraun-Hochebene aus. Bis zu hundert Meter hohe Lavafontänen, Wasserdampf und größere Mengen Schwefelgase treten dort seither aus. Die Wolke erhöhter Schwefeldioxidwerte wurde vom Wind bis nach Irland, Grönland und Skandinavien verbreitet, wie NASA-Forscher berichten. Das Lavafeld bedeckt inzwischen mehr als 20 Quadratkilometer.
Am 6. September 2014 machte der Operational Land Imager (OLI) an Bord des NASA-Satelliten Landsat 8 diese Aufnahme der Holuhraun-Eruption. Sie kombiniert Wellenlängen des kurzwelligen Infrarot, des Nah-infrarot und des grünen Anteils des sichtbaren Lichts. Dadurch erscheinen Eis und Wasserdampf türkis und hellblau, flüssiges Wasser dunkelblau und der eisfreie Boden des Holuhraun-Felds dunkelgrün-braun. Die frische Lava leuchtet wegen ihrer Wärmestrahlung hell orange
-rot. Durch die hohe Auflösung lassen sich sogar die einzelnen Ausbruchsstellen erkennen, aus denen Alva austritt und sich dann zu einem Strom vereinigt.
„Thermische Bildgebung kann gut eingesetzt werden, um das Ausmaß der Lavaströme und den Hitzeverlust zu ermitteln“, erklärt Ashley Davies vom Volcano Sensor Web Team der NASA. Dadurch lässt sich genauer bestimmen, wie viel Lava bereits ausgetreten ist – eine wichtige Information auch, um abzuschätzen, ob der Bardarbunga möglicherweise noch selbst ausbrechen könnte.