Stadt im Wasser: Diese Aufnahme zeigt die Stadt Venedig und ihre Lagune aus der Sicht der Astronauten der Internationalen Weltraumstation ISS. Gut sind die Stadt mit ihren rötlichen Ziegeldächern, die Dämme zum Festland und die durch eine natürliche Barriere von der Adria getrennte Lagune zu erkennen.
Venedig liegt auf 117 Inseln, die nur knapp aus dem Wasser ragen. Sie entstanden vor rund 6.000 Jahren durch Sedimente, die von Flüssen in die Lagune eingeschwemmt wurden und sich ablagerten. Das fragile System konnte sich halten, weil eine langgestreckte Barriere-Insel die Lagune von Sturm und Wellen abschirmt. Zusätzlich wurden im Laufe der Zeit Wellenbrecher an den wenigen Lücken in der Barriere angebracht, die auf dieser Aufnahme deutlich als dünne geschwungene Linien zu erkennen sind. Dennoch häufen sich die Hochwasser – weil der Meeresspiegel der Adria ansteigt und sich gleichzeitig der Grund der Inseln absenkt.
Die Lagune und ihre Barriere ist nicht nur entscheidend für den Schutz der Stadt Venedig, das flache brackige Wasser bildet auch ein besonderes Ökosystem aus Sümpfen, Feuchtgebieten und flachen Wasserarmen. Im Bild links bildet das dunkle Sumpfgebiet einen scharf abgegrenzten Bereich von den hellen, weiter im Inland liegenden trockengelegten und heute landwirtschaftlich genutzten Flächen. Vor dem Sumpfgebiet zeigen dunkle durchschimmernde Bereiche in der Lagune, wie flach sie dort ist.
Mit dem Festland und ihrer Schwesterstadt Mestre ist Venedig durch einen Damm verbunden. Gut sind die rotgedeckten Häuser Venedigs zu erkennen, auf dem Festland kontrastiert durch die hellen Dächer von Mestre. Ein weiterer Damm führt von Venedig aus zum Flughafen. Die helle Färbung der Lagune in diesem Gebiet entsteht durch Schiffe und Einmündungen von Flüssen und Leitungen, die Wasser und Sediment aufwirbeln.