So ließ sich unsere Milchstraße noch nie anschauen: Aus mehr als zwei Millionen Aufnahmen des Spitzer-Weltraumteleskops haben Forscher ein interaktives, zoombares 360°-Panorama unserer Heimatgalaxie zusammengestellt. Es zeigt den zentralen Bereich der Milchstraße im Infrarotlicht genauer als je zuvor.
Unsere Heimatgalaxie ähnelt einer flachen Spirale. Unser Sonnensystem liegt dabei in einem der kleineren Arme, im äußeren Drittel der Milchstraße. Wenn wir aus unseren „Vorort“ in Richtung galaktischem Zentrum schauen, erscheint uns dieses als helles, teilweise von Staubschleiern verdecktes Band am Himmel. Im sichtbaren Licht blockiert der Staub die Sicht, Infrarot-Teleskope wie das Spitzer-Observatorium der NASA aber können durch den Staub hindurch blicken. Sie tragen aber auch dazu bei, die weiter außen gelegenen Regionen der Milchstraße genauer abzubilden.
Aus insgesamt zwei Millionen Aufnahmen des Spitzer-Teleskops haben Forscher jetzt ein zoombares 360°-Panorama unserer Heimatgalaxie zusammengestellt. Das 20 Gigapixel große Mosaik fasst 172 Tage der Beobachtung zusammen und bildet mehr als die Hälfte der Sterne in der Milchstraße ab. Die bisher genauesten Infrarotaufnahmen zeigen unter anderem, dass der Balken im Zentrum der Galaxie etwas größer ist als bisher angenommen. Außerdem enthüllen die Bilder, dass es zahlreiche Blasen in der Struktur der Milchstraße gibt – leere Räume, die durch den intensiven Sternenwind junger, massereicher Sterne entstanden sind.
Das Panorama ist im Internet frei zugänglich und kann dort mit Hilfe eine speziellen Viewers interaktiv betrachtet werden.