Diese idyllische Szene könnte von einer Postkarte aus einem tropischen Urlaubsparadies stammen. Tatsächlich aber blicken wir in eine Petrischale voller Bakterien. Die verschiedenfarbig leuchtenden Formen werden von Mikroben gebildet, die per Genmanipulation zum Leuchten gebracht wurden.
Insgesamt acht unterschiedliche Gene pflanzten Roger Y. Tsien und seine Kollegen von der University of California in San Diego ihren Bakterien ein. Jedes der Gene enthält die Bauanleitung für ein Protein, das unter Lichteinwirkung Strahlung einer jeweils anderen Farbe abgibt. Der Ursprung all dieser Fluoreszenz-Gene liegt im Meer, bei einer Qualle, die grünes Licht abgibt. Tsien isolierte das dafür verantwortliche Gen und fand heraus, wie es sich durch gezielte Mutation so abwandeln lässt, dass es auch Proteine mit anderen Farbtönen produziert. 2008 erhielt er dafür den Nobelpreis für Chemie.
Heute sind die Fluoreszenzgene zu unentbehrlichen Helfern in den Labor von Genetikern, Entwicklungsbiologen und anderen biomedizinischen Fachrichtungen geworden. Denn sie helfen dabei, spezifisch bestimmte Zellen, beispielsweise Krebszellen oder Viren zu markieren und ihre Ausbreitung und Vermehrung sichtbar zu machen.
Mehr zum Thema Biolumineszenz in scinexx.