Der junge Riesenstern Zeta Ophiuchi ist ein Raser: Mit 24 Kilometer pro Sekunde bewegt er sich durch das All und schiebt dabei eine Bugwelle vor sich her. Diese verformt das vor ihm liegende Gas und erzeugt so die ungewöhnlichen Rippel. Die Strahlung des Sterns bringt das Gas zudem zum Glühen, wie diese Aufnahme des Spitzer Weltraum-Teleskops zeigt.
Zeta Ophiuchi ist ein junger, sehr massereicher Stern: Er ist sechs Mal heißer, acht Mal größer und hat 20 Mal mehr Masse als unsere Sonne. Der 370 Lichtjahre von uns entfernte Stern ist daher 80.000 Mal so hell wie die Sonne. Würden nicht Staubwolken zwischen uns und Zeta Ophiuchi liegen, wäre er vermutlich einer der hellsten Sterne an unserem Nachthimmel.
Doch der junge Riese glänzt noch durch weitere Eigenheiten: Er bewegt sich extrem schnell durch das All: Mit 24 Kilometern pro Sekunde ist der schnell genug, um in der umgebenden Materie die Schallmauer zu durchbrechen. Seine Bewegung erzeugt daher eine spektakuläre, ihm vorauseilende Stoßwelle aus energiereichen Teilchen. Sie kollidiert mit der interstellaren Materie und erzeugt darin Wellen ähnlich der Bugwelle eines Schiffes. Angeheizt durch die Energie strahlt die rund ein halbes Lichtjahr vom Stern entfernte Schockwellenregion im Infrarotlicht rot.
Auch unsere Sonne besitzt eine – wenn auch viel schwächere – Stoßwelle. Die beiden Voyager -Sonden der NASA werden diese Region im Außenrand unseres Sonnensystems vermutlich in den nächsten paar Jahren erreichen.