Während bei uns eher grau in grau herrscht und allenfalls noch ein paar weiße Flocken die Farbpalette unserer Umgebung aufhellen, glänzt das Mergui-Archipel in Myanmar durch seine Farbenpracht. Unterschiedliche Wassertiefen und das von Flüssen ins Meer geschwemmte Sediment lassen den Ozean um die 800 Inseln des Archipels in leuchtenden Blautönen erstrahlen. Die Inseln erscheinen dagegen dunkelgrün.
Das Mergui-Archipel liegt am südlichen Rand von Myanmar an der Grenze zu Thailand. Die Inseln in der Andaman-See sind von ausgedehnten Korallenriffen umgeben und dicht mit Regenwald bedeckt. Der erste Europäer, der diese Inselwelt erkundete und anschließend beschrieb, war Captain Thomas Forrest von der East India Company, der sie 1782 auf einer Expedition entdeckte. Zu dieser Zeit waren die Inseln bereits von den Moken bewohnt, einem nomadischen Volksstamm, der sich vorwiegend durch Fischfang ernährte.
Noch heute stellen die Moken den Hauptanteil der Einwohner von Mergui und viele von ihnen leben noch immer – wie einst ihre Vorfahren – nomadisch oder als Halbnomaden. Ihre geringe Zahl – 2006 soll es nach einer Schätzung noch 2.000 Moken auf Mergui gegeben haben – hat vermutlich dazu beigetragen, dass Pflanzen- und Tierwelt des Archipels und der umgebenden Meeresgebiete noch immer relativ unberührt sind. Seit 1997 allerdings hat Myanmar die Region für den Tourismus geöffnet. Seither ist es zu einem beliebten Tauchrevier geworden – mit allen positiven und negativen Folgen die der Tourismus mit sich bringt.
Diese Aufnahme des Landsat 7-Satelliten der NASA zeigt den mittleren Teil des Mergui-Archipels. In den Meeresbereichen nahe der Küste sind deutlich helle Verwirbelungen zu erkennen – Sediment, das von Flüssen eingeschwemmt und dann auf dem Meeresboden abgelagert wurde. Die reichliche Sedimentfracht lässt das Wasser der Flüsse dabei fast weiß erscheinen.