Blick ins Maul eines Pazifischen Neunauges

Dreizahniger Parasit verwechselt Glasscheibe mit Beute

Blick ins Maul eines Pazifischen Neunauges © LymanThorsteinson / USGS

Dieses Pazifische Neunauge hat sich am Glas eines Beobachtungsfensters des Bonneville-Staudamms im Columbia River festgesaugt. Neunaugen gelten als lebende Fossilien, die ihr Aussehen seit rund 500 Millionen Jahren kaum verändert haben. Mit ihrem Saugmaul haften sie sich an Fischen fest und saugen Blut, manchmal raspeln sie sogar ganze Fleischstücke aus dem Körper der Wirtstiere heraus.

Das Pazifische Neunauge (Lampetra tridentata) gehört zu den Arten, die im Laufe ihres Lebens vom Süßwasser ins Meer und wieder zurück wechseln. Etwa drei bis sieben Jahre verbringen sie als Larven im Oberlauf von Flüssen wie dem Columbia River. Die Larven sind noch keine Parasiten, sondern ernähren sich, indem sie Nahrung aus dem Wasser filtern. Erst bei der Umwandlung zum Jungtier erhält das Neunauge sein mit drei harten Zähnen ausgestattetes Saugmaul. Es schwimmt dann flussabwärts bis in den Pazifik und verbringt dort ein bis zwei Jahre, bevor es zur Paarung und zum Laichen ins Süßwasser zurückkehrt.

Im Columbia River hemmen zahlreiche Staubdämme und Schleusen die Wanderung der Neunaugen. Deshalb wurden hier, wie in Europa vielfach für die Lachse, Fischtreppen eingerichtet. Sie sollen den Tieren das Überwinden der Hindernisse auf ihrem Weg flussaufwärts erleichtern.

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