Im Herzen der massereichen Galaxie M878 geht es turbulent zu: Diese Kompositaufnahme aus Röntgenstrahlung und Radiowellen enthüllt dichte Wolken aus Gas, die von einem energiereichen Teilchenstrom in die Höhe gerissen und verwirbelt werden – in einem Prozess ähnlich dem in Aschenwolken bei einem Vulkanausbruch.
Die Galaxie M87 liegt im Zentrum des Virgo-Cluster, der tausende von Galaxien enthält. Jetzt haben das Röntgenteleskop Chandra und die Radioteleskope des Very Large Array die rund 50 Millionen Jahre von der Erde entfernte Galaxie beobachtet und dabei eine Arte galaktischen „Supervulkan“ in ihrem Zentrum entdeckt.
Das im Zentrum der Galaxie sitzende Schwarze Loch erzeugt Ströme energiereicher Partikel, die nach außen schießen. Dadurch reißen sie das relativ kühle Gas mit sich, das normalerweise in den zentralen Galaxienbereich wandert und dort neue Sterne produziert. Gleichzeitig erzeugen die auf extrem hohe Geschwindigkeiten beschleunigten Teilchen Schockwellen, die die gesamte Gasatmosphäre der Galaxie durcheinanderwirbeln.
Die dabei ablaufenden Prozesse und Muster gleichen denen, wie sie beim Ausbruch irdischer Vulkane, beispielsweise dem des Eyjafjallajokull auf Island, zu sehen sind. Bei diesem ist es das austretende heiße Gas, das Asche und Rauch mit sich in die Höhe reißt und Schockwellen-artige Strukturen in der Eruptionswolke erzeugt. Bei der Galaxie ist es der energiereiche Jet, der Gaswolken mitreißt.