Sie leben nicht nur in eiskaltem Wasser, sondern auch noch unter einer Eisschicht: Die Weichkoralle Gersemia antarctica gedeiht in einem der scheinbar lebensfeindlichsten Bereiche des Südpolarmeeres, dem Meeresboden unter dem Eisschelf des antarktischen McMurdo Sounds. Dort gibt es zu wenig Licht, um die Koralle mittels Fotosynthese mit Energie zu versorgen und auch Plankton ist Mangelware. Lange Zeit war daher unklar, wie die Koralle ihre Nahrung findet und trotzdem überlebt.
Inzwischen haben Forscher festgestellt, dass die Weichkoralle sich auf ungewöhnliche Weise angepasst hat: Sie weidet das Sediment in ihrer Umgebung ab. Dafür biegt sie ihre oberen Äste zum Boden hinunter. Die an den Spitzend er Äste sitzenden Korallenpolypen können so die dort liegenden Kieselalgen und andere organische Materialien aufnehmen. Ist eine Stelle abgeweidet, kriecht die Koralle extrem langsam weiter und beginnt dann von neuem.