Vor rund 70.000 Jahren wurde die Erde von einem der gewaltigsten Vulkanausbrüche der letzen zwei Millionen Jahre erschüttert: der Toba-Eruption. Über eine Zeitspanne von mehr als zwei Wochen spie der Toba im Norden Sumatras tausende von Kubikkilometern Lava und Trümmer – mit fatalen Folgen für die Erde.
Die bei der Eruption entstehenden glühendheißen Gas- und Staubströme begruben mindestens 20.000 Quadratkilometer Land unter sich. Selbst im weit entfernten Indien sind die Asche-Ablagerungen des Ausbruchs noch sechs Meter dick. Im Zentrum des damaligen Vulkans erreichen die Ascheschichten sogar 600 Meter Dicke.
Der Ausbruch veränderte das Klima weltweit. Die in die Atmosphäre geschleuderten Staubteilchen und Aerosole verdunkelten die Sonne und lösten eine globale Kälteperiode aus, die vermutlich über mehrere Jahre anhielt. Dieser „vulkanische Winter“ forderte zahlreiche Opfer unter Menschen und Tieren. Im Gebiet Indonesiens hat vermutlich kaum ein Lebewesen den Ausbruch und die anschließende Umweltveränderung überlebt.
Nach der Eruption brach der Vulkan in sich zusammen und eine Caldera, ein vulkanischer Krater, entstand. Heute ist er mit Wasser gefüllt und bildet den Lake Toba. In seiner Mitte liegt Samosir Island, ein vulkanischer Gesteinshügel, der sich langsam aus den Fluten erhob, als der Druck der unter ihm liegenden und sich langsam füllenden Magmenkammer größer wurde.
Heute liegen Insel und Umgebung unter einer dichten Decke tropischer Vegetation – von den verheerenden Zerstörungen der Vergangenheit sind kaum noch Spuren sichtbar. Die Aufnahme entstand am 26. Januar vom Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) an Bord des Terra-Satelliten der NASA. Die Bilddaten zweier verschiedener Überflüge sind hier kombiniert, wie die sichtbaren Helligkeitsunterschiede zeigen.