Am 29. März 2006 war es wieder soweit: Der Mond verdeckte die Sonne und machte den Tag zur Nacht. Die totale Sonnenfinsternis konnte in einem 14.500 Kilometer langen aber nur knapp 200 Kilometer breiten „Pfad der Finsternis“ vom Nordosten Brasiliens, über die Sahara, die Türkei bis nach Sibirien und die Mongolei beobachtet werden.
Dass wir auf der Erde überhaupt ein solches Phänomen beobachten können, ist eigentlich eine Art kosmischer Zufall: Der Mond ist 400mal kleiner als die Sonne und könnte sie daher niemals vollständig verdecken. Da die Sonne aber ungefähr 400mal weiter von der Erde entfernt ist als der Mond, erscheinen beide Himmelskörper von der Erde aus fast gleichgroß. Schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne, wirft er einen riesigen kegelförmigen Schatten und die Sonne ist nur noch als schmaler Ring sichtbar – eine totale Sonnenfinsternis tritt ein.
Von der Sonne ist jetzt nur noch die Korona sichtbar – ein weißlich leuchtender Strahlenkranz um die dunkle Mondscheibe. Eine Million mal schwächer als die Sonne selbst, ist diese heiße Gashülle nur während einer totalen Sonnenfinsternis zu beobachten. Wie eine unregelmäßige Krone breitet sich das leuchtende Gas in alle Richtungen aus, bevor es verlischt. Schon mit bloßem Auge, geschützt durch eine entsprechende Brille, sind die roten Flammenzungen der Protuberanzen zu erkennen . Vom Sonnenrand aus schießen diese Fontänen glühender Materie bis zu einem Drittel des Sonnendurchmessers weit ins All.