Noch vor einem Monat waren diese Erbsen grün und voller Leben. Jetzt sind sie braun und scheinbar vertrocknet – dafür tragen sie den Keim zu neuem Leben in sich, sie sind reif zur Saat. Auf der Erde ist dies ein ganz normaler Vorgang. Doch diese Erbsen sind echte Weltraumbewohner: Sie wachsen auf der Internationalen Raumstation ISS im Inneren des russischen Gewächshauses Lada.
Diese Erbsen könnten, wenn alles gut geht, die ersten Gemüsepflanzen sein, die sich im Erdorbit reproduzieren. Bereits zuvor haben russische Kosmonauten Aussaatversuche mit Weizen und Arabidopsis an Bord der russischen Raumstation Mir durchgeführt. Sie sollen zeigen, inwieweit selbstgezogene Pflanzen in Zukunft vielleicht auch zur Ernährung der Astronauten im All beitragen könnten. Vladimir Sychev vom Institut für biomedizinische Forschung in Moskau erklärt: „Moderne Lebenserhaltungssysteme könnten unterschiedliche Pflanzenarten beinhalten, die die Mannschaften mit ausgewogener Nahrung besorgen. Deshalb halten wir es für wichtig, mit so vielen Arten wie möglich zu experimentieren und herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Pflanzenart und ihrer Fähigkeit zur Aussaat und Reproduktion in der Schwerelosigkeit gibt.“