Eiszunge am Erebus

Meerwasser hinterließ Sägezahn-artige Eisformationen

Eiszunge am Erebus © NASA/GSFC/METI/ERSDAC/JAROS, U.S./Japan ASTER Science Team

Wie die Schneide eines Sägemessers ragt die gezackte Zunge des Erebusgletschers auf dieser Aufnahme des Terra-Satelliten in den eis- und schneebedeckten McMurdo-Sund der Antarktis hinein. Der Gletscher bewegt sich langsam vom Vulkanberg Erebus hinab zur Küste der Rossinsel und bildet hier eine elf bis zwölf Kilometer lange, dünne Eisplatte auf dem darunter liegenden Meereis.

Eine solche Eiszunge bildet sich, wenn ein Talgletscher sehr schnell in einen See oder das Meer fließt. Wegen der relativ schnellen Geschwindigkeit des Eis-„Nachschubs“ schwimmt die Eiszunge des Gletschers auch im Sommer, wenn das Meereis des Sunds abtaut, auf dem Wasser. Das Wasser des Meeres nagt dabei seitlich konstant an den Kanten der Zunge, so dass sie im Laufe des Sommers die gezackte, ausgefranste Form annimmt. Teilweise gräbt das Wasser auch Tiefe Höhlen in das Eis. Im Winter friert die See wieder zu und konserviert damit die bizarren Eisformationen.

Diese Aufnahme wurde am 30 November 2001 in der Dämmerung des Südpolarfrühlings vom Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) an Bord des Terra-Satelliten gemacht. Dafür wurden nahinfrarote, rote und grüne Wellenlängen kombiniert.

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