Auch wenn es so scheint: Hier handelt es sich weder um ein Tapetenmuster noch um abstrakte Kunst, sondern diese Kreise in verschiedenen Grüntönen zieren die Landschaft des südwestlichen Kansas. Die runden Felder mit Mais, Weizen und Sorghum sind das Resultat einer gezielten Bewässerung durch die so genannte Central Pivot Irrigiation.
Wie nahezu überall im trockenen mittleren Westen der USA ist die intensive Landwirtschaft auf zusätzliches Wasser durch Bewässerung angewiesen. Im in dieser Satellitenaufnahme abgebildeten Finney County stammt dieses Wasser aus dem Ogallala Aquifer, einem der größten natürlichen Grundwasserspeicher der Erde. Es erstreckt sich 450.000 Quadratkilometer weit – und über acht US-Bundesstaaten – unter den ehemaligen großen Prärien.
Obwohl das zwischen 30 und 100 Meter unter der Oberfläche liegende Wasser eine verlässliche Quelle für die Bewässerung ist, wachsen die Befürchtungen, das wertvolle Reservoir könne versiegen, da das Wasser in ihm „fossiles“ Grundwasser aus der letzen Eiszeit ist. Die Ströme und Flüsse, die es speisten, sind seither längst versiegt, so dass zwar viele entnommen aber nur wenig nachgebildet wird.
Unter anderem deshalb haben die Farmer der Region ihre Bewässerungsmethoden umgestellt. Die bisher verbreiteten Bewässerungsanlagen schleuderten das Wasser ähnlich wie die kleinen Rasensprenger, zunächst in die Luft bevor es auf den Pflanzen landete – mit der Folge, dass ein Großteil des wertvollen Wasser bereits in der Luft verdunstete. Jetzt setzen sie stattdessen die Zentralbewässerung ein, bei der aus einem zentralen Brunnen das Wasser in lange, fahrbare Rohre fließt, aus denen es gezielt auf die Pflanzen hinab fällt. Nebeneffekt dieser Bewässerung ist die ungewöhnliche, hier in dieser Aufnahme des ASTER gut erkennbare, runde Feldform. Jedes der Felder misst zwischen 800 und 1.600 Meter im Durchmesser.