Polarlicht als Lichterkranz

Antarktis im grünen Schein

Polarlicht als Lichterkranz © NASA

Die Aurora australis, wie das Polarlicht auf der Südhalbkugel auch genannt wird, erstrahlte am 11. September 2005 besonders hell und bildete über der Antarktis einen grünen, fast kreisrunden Kranz. Vorausgegangen war vier Tage zuvor ein heftiger Sonnensturm, der energiegeladene Teilchen in Richtung Erde schickte.

Bei solch einer Eruption schießt ein ioniesiertes und mit Elektronen und Protonen versetztes Gas mit Geschwindigkeiten zwischen 300 und 800 Kilometern pro Sekunde als kontinuierlicher Strom durch das All. Erreicht dieser Sonnenwind die Erde, dringen die Teilchen nicht zur Erdoberfläche durch, sondern werden vom Magnetfeld unseres Planeten abgelenkt. Die symmetrisch verlaufenden Magnetlinien schützen die Erde wie eine Art Faradayscher Käfig vor der gefährlichen Strahlung – allerdings nicht vollständig.

Denn an den Polen strömen die Feldlinien senkrecht aus und in die Erde hinein. Entlang dieser Magnetfeldlinien kann der Sonnenwind in die oberen Schichten der Atmosphäre gelangen. Spätestens in 100 Kilometern über der Erdoberfläche kollidieren sie dann mit den Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen der Luft. Die dabei freiwerdende Energie wird als Licht unterschiedlicher Wellenlänge abgestrahlt –Sauerstoffatome erzeugen grünes und rotes, Stickstoffatome blaues und violettes Licht.

Die Zone der Polarlichter reich im Norden von Nordskandinavien bis nach Alaska. Im Süden hingegen verläuft sie teils über dem Südpolarmeer und teils über der unbewohnten Antarktis, weshalb das Phänomen der „Aurora australis“, des Südlichts, weit weniger bekannt ist als seine nördliche Variante „Aurora borealis“.

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