Obwohl der Sommer 2004 bei uns in Mitteleuropa nicht gerade zu den sonnigsten und heißesten seiner Art gehörte, herrschte anderswo auf der Welt durchaus ungewöhnliche Hitze: Denn 2004 ist das viertheißeste Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im späten 19. Jahrhundert.
Aktuelle Untersuchungen von Wissenschaftlern am NASA Goddard Institut für Weltraumforschung zeigen, dass das Jahr schon erheblich wärmer begann als normal. Die durchschnittlichen globalen Oberflächentemperaturen lagen sowohl im Dezember 2003, der bei Meteorologen als der erste Monat im Wetterjahr 2004 gilt, als auch im Februar 2004 um 0,66 °C über dem langjährigen Durchschnitt. Im Großen und Ganzen war das Jahr 2004 rund 0,48 Grad zu warm, gemessen am klimatologischen Mittelwert.
Die Karte zeigt die Stellen auf der Erde, an denen die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen im Jahr 2004 entweder höher (gelb und rot), niedriger (blau) oder gleich dem klimatologischen Mittelwert waren. Am wärmsten war es in Alaska, der antarktischen Halbinsel und Zentralasien, insbesondere östlich des Kaspischen Meeres.
Wenn man die Durchschnittstemperatur jedes Jahres in einem Diagramm betrachtet, zeigt sich deutlich der seit dem Beginn des 20. Jahrhunderte bestehende Aufwärtstrend mit einem noch deutlicheren Anstieg seit etwa 1980. Die hellroten Punkte zeigen die durchschnittliche Abweichung von langjährigen Mittel, die durchgezogene Linie das jeweilige Fünf-Jahres-Mittel.