„Fremdling“ im Saturnsystem

Mond Phoebe wurde vom Ringplaneten „eingefangen“

„Fremdling“ im Saturnsystem © NASA/ESA

Der Saturnmond Phoebe nimmt unter den Monden des Saturn eine Sonderrolle ein, denn der äußerste Trabant des Ringplaneten weicht nicht nur in einigen Eigenschaften von seinen Mit-Trabanten und den Ringen ab, er hat auch einen anderen Ursprung als sie. Denn wie neueste Daten der Raumsonde Cassini bestätigen, ist er wahrscheinlich nicht im Saturnsystem, sondern im Asteroiden-reichen Kiuper-Gürtel entstanden. Erst später wurde der „Fremdling“ von der Anziehungskraft des Saturn eingefangen und der „Mondfamilie“ einverleibt.

Phoebe umkreist heute als einziger Mond den Saturn in Gegenrichtung, außerdem ist seine Umlaufbahn gegenüber der Bahnebene der anderen Monde deutlich geneigt. Die dunkle Oberfläche des Mondes zeigt Spuren von Wassereis, ähnelt ansonsten aber sehr stark derjenigen von Asteroiden und kleineren Himmelskörpern des äußeren Sonnensystems.

Spektrometer-Untersuchungen zeigen, dass Phoebe neben eisenhaltigen Mineralien, Silikaten, organischen Komponenten und Eis auch flüchtige Substanzen wie gebundenes Wasser und Kohlendioxid enthält. Insgesamt ist der Saturnmond damit einer der in der seiner Zusammensetzung vielseitigsten Himmelskörper des gesamten Sonnensystems. Übertroffen wird er dabei nur durch die Erde.

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