Wie ein Feuerwerksfoto wirkt diese neue Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble. Zu sehen ist NGC 3606, ein Haufen junger Sterne, inmitten einer Lücke in einer interstellaren Wolke aus Staub und Gas. Sternenhaufen wie dieser sind für die Astronomie besonders wertvolle Beobachtungsobjekte, da sie „Labore“ der Sternenentstehung darstellen.
Das Bild mutet zwar recht idyllisch an, doch die Lage im 20.000 Lichtjahre von der Erde entfernt liegenden Nebel der Carina-Konstellation ist alles andere als friedlich: Ein Bombardement energiereicher ultravioletter Strahlung und heftige Sternenwinde haben ein gewaltiges Loch in den interstellaren Gas- und Staubnebel gerissen. Erst dadurch erhielt das Weltraumteleskop Hubble freie Sicht auf den jungen Sternenhaufen NGC 3603. In der Aufnahme sind Daten der Wide Field Camera 3 aus dem sichtbaren und dem Infrarotbereich kombiniert. Letzterer macht das Glühen der Elemente Wasserstoff, Eisen und Schwefel in den Gaswolken sichtbar.
Die meisten Sterne dieses Haufens sind zeitgleich entstanden, trotzdem unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Masse, Größe, Temperatur und Farbe. NGC 3603 umfasst einige der massereichsten bekannten Sterne. In ihnen läuft die Wasserstofffusion besonders schnell ab, dadurch durchlaufen sie ihren Lebenszyklus schneller als masseärmere Sterne. Am Ende ihres Lebenslaufs steht eine Explosion als Supernova, als gewaltige Sternenexplosion, die den Stern komplett zerreißt und ein Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern zurück lässt.
Da in ihnen Sterne unterschiedlichsten Typs, aber gleichen Alters zusammenstehen, liefern Sternenhaufen wie NGC 3603 Astronomen wichtige Informationen zur Sternenentwicklung, aber auch zu deren Entstehung im frühen Universum. Die relative Nähe von NGC 36503 zur Erde macht es zu einem besonders begehrten Beobachtungsobjekt.