Das Soccer City Stadion in Johannesburg macht als Eröffnungsort der Fußball-WM 2010 nicht zum ersten Mal Geschichte. In ihr fand auch eine der berühmtesten öffentlichen Reden Nelson Mandelas statt.
Seine historische Bedeutung erhielt das Stadion im Jahr 1990 durch Nelson Mandela, den wohl berühmtesten Kämpfer gegen die Apartheid in Südafrika, der 1993 den Friedensnobelpreis erhielt und 1994 bis 199 der erste schwarze Präsident des Landes wurde. Am Tage seiner Freilassung nach 27 Jahren Haft leitete Mandela in der damals noch FNB-Stadion heißenden Arena in einer Rede vor 120.000 Zuhörern öffentlich seine Politik der Versöhnung ein. Er lud „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an einem „nichtrassistischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ ein.
In dieser Aufnahme des „Advanced Land Imager“-Instruments an Bord des NASA-Satelliten EO-1 ist deutlich die Lage des Stadions nahe des Bezirks Soweto zu erkennen: Südwestlich des Stadions beginnt das Viertel Diepkloof, ein Teil von Soweto, als enges Häusermeer mit nahezu kreisförmiger Begrenzung. Diese Siedlungen entstanden ursprünglich als Wohngebiete für die schwarzen Arbeiter der nahe gelegenen Minen und Industrieanlagen.
Aus dem All betrachtet fallen auch drei gewaltige, helle Erhebungen in unmittelbarer Nähe des Stadions auf, sie lassen das immerhin 94.700 Zuschauer fassende Rund fast klein erscheinen. Dabei handelt es sich um Abraumhalden, gewaltige Hügel aus zerbrochenem Gestein, das beim Goldabbau übrigblieb. Goldhaltige Erze wurden schon im 19. Jahrhundert in dieser Region entdeckt, ihr Abbau bildete lange Zeit – gemeinsam mit Diamanten – das Rückrat der südafrikanischen Wirtschaft.