Wie Feuer und Eis wirken sie in diesem Infrarotbild: Der glühende, durch einen rot-orangefarbenen Staubschleier verhüllte Flammennebel in der Bildmitte und der blauweiß leuchtende Stern rechts davon. Der Stern ist Alnitak, einer der drei Gürtelsterne des Orion. Der Flammennebel, NGC 2024, ist normalerweise so von Staub verhüllt, dass er im sichtbaren Licht kaum zu sehen ist.
Erst jetzt hat VISTA (Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy), das frisch eingeweihte Teleskop der Europäischen Südsternwarte auf dem Paranal in Chile, diese Region erstmals umfassend und genau abgebildet. Dank seiner empfindlichen Sensoren im Nahinfrarot kann VISTA durch den kosmischen Staub hindurchschauen und detailgenaue Aufnahmen liefern, gleichzeitig aber hat es ein großes Blickfeld und kann so für Durchmusterungen des Himmels eingesetzt werden.
Jede VISTA-Aufnahme erfasst einen Himmelsausschnitt, der rund der zehnfachen Fläche des Vollmonds am Himmel entspricht. Seine Auflösung ist 40fach höher als die früherer Survey-Teleskope wie beispielsweises des erfolgreichen Two Micron All-Sky Survey. Von diesem Fortschritt erhoffen sich die Astronomen neue Entdeckungen auch in weit entfernten Himmelsregionen, aber auch detaillierte Bestandsaufnahmen bereits bekannter Objekte des Südhimmels.