Passend zu seinem 20-jährigen Dienstjubiläum liefert das Weltraumteleskop Hubble ein neues, sensationelles Detailbild aus dem 7.500 Lichtjahre entfernten Carina-Nebel. Von Turbulenzen verformte Gas- und Staubsäulen ragen in der Sternenwiege ins All hinaus, verwirbelt von Gasjets und Licht aus jungen Sternen.
Als das Weltraumteleskop Hubble am 24. April 1990 in den Orbit startete, hätte kaum jemand gedacht, dass das Teleskop eine so lange und wechselvolle Geschichte vor sich haben würde. Heute eines der bekanntesten astronomischen Instrumente überhaupt, durchlebte Hubble nicht nur einen Spiegel mit „Sehfehler“, der anfangs für unscharfe, verschwommene Bilder sorgte, sondern auch einiges an Reparaturen und sogar ein drohendes Ende, als eine wichtige Service-Mission durch ein Space-Shuttle abgesagt werden musste.
Doch dank der Beharrlichkeit und der kreativen Lösungen der Ingenieure und Wissenschaftler am Space Telescope Science Center der NASA überstand das Weltraumteleskop alle Probleme und ermöglichte in den letzten 20 Jahren sensationelle Entdeckungen und wegweisende astronomische Durchbrüche.
Die neuste Aufnahme stammt von der Wide Field Camera 3 an Bord des Telskops und wurde am 10. Februar dieses Jahres aufgenommen. In nie zuvor gesehenem Detailreichtum enthüllen sie die turbulenten Prozesse in der Sternenwiege des Carina-Nebels. Sengende Strahlung und rasende Teilchenstürme gehen von den superhießen, frisch entstandenen Sternen aus und erodieren das Material am Rand der Staub- und Gaswolken.
Die dichteren Bereiche der Wolke jedoch halten dieser Strahlung stand und bilden hoch aufragende Säulen. Nahe den Säulenspitzen sind Strahlenjets erkennbar, die die Geburt eines Sterns anzeigen. Die Farben enthüllen die Elementzusammensetzung: Sauerstoff leuchtet blau, Wasserstoff und Stickstoff grün und Schwefel rot.
