Diese Muscheln leben dort, wo kaum ein anderer Organismus überleben kann: In der Welt der Tiefseegeysire und vulkanischen Schote am Meeresgrund. Hier, am Hang des Eifuku-Vulkans im Pazifik nahe den Marianen, bilden sie eine ungewöhnlich dichte, alles überdeckende Schicht. Mit stabilen Byssusfäden am Untergrund verankert, filtern sie Mineralien und Nährstoffe aus dem heißen Wasser der Vents. Auf ihnen krabbeln winzige Krebschen umher.
Eine enge Symbiose mit speziell angepassten Bakterien erlaubt es diesen entfernten Verwandten der Miesmuscheln, unter den Extrembedingungen der Unterseevulkane zu gedeihen. Die Mikroben helfen den bis zu 18 Zentimeter großen Muscheln dabei, die Kohlenstoffgase der Schlote für den Aufbau organischer Substanzen zu nutzen. Mit ihrer Hilfe können die Muscheln zudem die von den Geysiren ausgestoßenen Methane und Schwefelwasserstoffe oxidieren und so auf chemischem Wege Energie für ihre Stoffwechselprozesse gewinnen.
Die ersten Exemplare dieser Muschelart wurden bereits vor einigen Jahren von der Küste Mexikos entdeckt. Normalerweise allerdings siedeln sie in den Spalten der Vents und des Meeresbodens und bilden nur einen Teil einer ganzen Lebensgemeinschaft unterschiedlichster Organismen. Dichte Teppiche wie hier vor den Marianen und die relative Artenarmut dieser Lebensgemeinschaft sind dagegen sehr ungewöhnlich.