Tausende Quadratkilometer Wald brennen in jedem Sommer auf natürliche Weise nieder. Für viele Pionierarten unter den Pflanzen ist dies die Chance, die verbrannte Fläche neu zu besiedeln. Darunter sind vor allem solche Pflanzen, die viel Sonnenlicht vertragen und vorher im Schatten der großen Riesen keine Chance hatten. Kiefern, Espen und Weiden können nur bei voller Sonneneinstrahlung wachsen. Daher sind sie die ersten Gehölze, die die abgebrannten Gebiete neu besiedeln. Hier im Bild zu sehen ist ein Kiefernkeimling ein Jahr nach einem Waldbrand im Yellowstone Park Gebiet in den USA.
Eine der ersten Blütenpflanzen auf der verbrannten Erde ist oft das schmalblättrige Weidenröschen, im amerikanischen „Fireweed“ genannt. Wie bei allen Pionierarten üblich, verfügt es über reichlich Samen, um seinen Fortbestand zu sichern. In einer Samenkapsel befinden sich zwischen 300 und 400 Samen, pro Pflanze sogar bis zu 80.000. Seidige Härchen sorgen dafür, dass sie vom Wind perfekt umhergewirbelt werden. Auf diese Weise hat das Weidenröschen schon in kürzester Zeit ganze Flächen mit einem Teppich überzogen.