Bisher waren sich die Geographen einig, dass der Amazonas zwar das größte Einzugsgebiet und die größten Wassermassen umfasst, der Titel des längsten Flusses aber dem afrikanischen Nil gebührt. Dieser Titel könnte jetzt allerdings in Gefahr geraten: Denn ein Team von brasilianischen Forschern hat in Peru nach der Quelle des Amazonas gesucht und ist nicht etwa im Norden des Landes fündig geworden, wo nach allgemeiner Ansicht der Fluss entspringen sollte, sondern im Süden Perus. Hier, in der Region des schneebedeckten Mount Mismi, haben sie den Ursprung des Flusses lokalisiert. Bestätigt sich dies, wäre der Amazonas 6.800 Kilometer lang und damit länger als der Nil mit seinen 6.695 Kilometern.
Bereits in Jahr 2000 hatte die Radar Topography Mission (SRTM) der NASA vom Space Shuttle aus die Höhenverläufe der Region vermessen und als topographisches Bild dargestellt. Der weiße Kasten markiert die von den Forschern als Quellgebiet identifizierte Region. Er ist unten vergrößert dargestellt.