Die Erfindung der Rastersondenmikroskopie hat die Nanotechnologie nicht nur entscheidend vorangebracht, sie hat sie in weiten Bereichen überhaupt erst ermöglicht. Denn erst durch diese Technik, bei der die Oberfläche eines Objekts Punkt für Punkt mit einer winzigen Sonde abgetastet wird, sind atomgenaue Abbildungen und sogar Manipulationen einzelner Atome möglich.
Um diesen Beitrag zu würdigen und publik zu machen, fand in diesem Jahr zum ersten Mal ein Wettbewerb für das bemerkenswerteste und beste Rastersondenbild statt. „SPMage07”, so der Name des Wettbewerbs wird ausgerichtet von der Universität Madrid und bewertet durch eine internationale Jury von Experten der Rastersondenmikroskopie. Aus den rund 300 eingesendeten Aufnahmen wählten die Juroren in zwei Schritten schließlich die fünf besten Bilder aus.
Sieger wurde Andreas Fuhrer von der ETH Zürich mit seinem hier gezeigten Bild „Nanoringe“, er erhält 5.000 Euro Preisgeld. Seine Aufnahme zeigt eine Struktur aus Nanoringen. Die weißen Erhebungen bestehen aus Oxidmolekülen auf der Oberfläche einer Gallium-Aluminium-Arsenid (GaAlAs)-Heterostruktur. Jede Linie ist durchschnittlich 15 Nanometer hoch und reicht ebenso tief in das Material hinein. Dort bildet sie eine Barriere für frei im Material fließende Elektronen. Der Ring misst einen Mikrometer im Durchmesser.
Auf dem zweiten Platz landete eine Aufnahme roter Blutkörperchen nach Behandlung mit antibiotischen Peptiden von Luciano Paulino Silva des EMBRAPA Recursos Genéticos e Biotecnología in Brasilien. der dritte und vierte Platz gingen an deutsche Forscher: Konstantin Demidenok vom Leibniz-Institut für Polymerforschung in Dresden und Cornelius Krull von der Freien Universität Berlin.
Die ausgezeichneten Bilder sind unter der URL: http://www.icmm.csic.es/spmage07/ vorgestellt. In den nächsten Wochen soll eine Galerie mit allen eingesendeten Aufnahmen folgen.