Ein Fluss auf dem Dach der Welt: der Brahmaputra

Blick auf die Mäander nahe der tibetischen Hauptstadt Lhasa

Ein Fluss auf dem Dach der Welt: der Brahmaputra © NASA JSC

Dieses komplexe Muster aus grünlichen Wasseradern wird vom Brahmaputra gebildet, einem der mächtigsten Ströme Asiens. Wenige Kilometer südlich der tibetischen Hauptstadt Lhasa bahnt er sich in 3.500 Metern Höhe seinen Weg durch ausgedehnte Sedimentablagerungen.

Der Brahmaputra – sanskrit für „Sohn des Brahma“ – strömt nach seinem Ursprung aus einem Gletscher an der Nordseite des Himalaja 1.500 Kilometer nach Westen, eingeklemmt zwischen dem tibetanischen Hochplateau im Norden und dem Himalaja im Süden. Erst dann durchbricht er die Gebirgskette und fließt durch Indien und Bangladesh seiner Mündung in den Golf von Bengalen entgegen.

Diese von Astronauten der Internationalen Raumstation gemachte Aufnahme zeigt einen Ausschnitt des Flusslaufs rund 35 Kilometer südlich der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Hier arbeitet sich der Fluss durch ausgedehnte, im Bild hell erscheinende Ablagerungen und bildet dabei zahlreiche Mäander und Nebenarme. Das komplexe Strömungsmuster ist das Ergebnis von starkem Sedimenteintrag durch Nebenflüsse, aber auch durch eine Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit. Letzeres geschieht, wenn sich das Gefälle des Flussbetts oder das Klima ändert.

Die helle Färbung der Ablagerungen und das milchige Grün des Wassers deutet auf die Präsenz von Gletschermehl hin, sehr feinem Material, das durch die Eismassen der Gletscher vom Untergrund abgerieben und mit dem Schmelzwasser in den Fluss geschwemmt wurde. Aber auch der Wind hat seinen Einfluss auf die Flussform und die Sedimente, da das kilometerlange, weite Tal den westlichen Winden schutzlos ausgesetzt ist.

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