Die Zeckensaison ist in vollem Gange. An Waldrändern, auf Lichtungen oder feuchten Wiesen warten sie jetzt auf ihre Blutmahlzeit. Hier im Bild eine vollgesogene Dermacentor-Zecke, deren Mundwerkzeuge noch in der Haut einer Katze stecken.
Mit den hier in der Haut sitzenden stilett-ähnlichen Mundwerkzeugen, bestehend aus einem zentralen gezackten Hypostom und den beiden seitlichen Cheliceren bohrt sie sich durch die Haut ihres Wirtstieres. Die Cheliceren spreizen sich dabei in der Haut auf und zerstören dabei Blutgefäße so dass sich eine blutgefüllte Höhlung bildet, aus der die Zecke leicht saugen kann. Gleichzeitig verankern sich das Tier so fest in der Haut.
Mit bis zu 16 Millimetern Länge ist die Zecke im gesogenen Zustand deutlich größer als der gemeine Holzbock. Im Unterschied zu diesem saugt sie zudem vorwiegend an Hunden und Katzen. Bei uns in Deutschland kommt die Auwaldzecke, Dermacentor reticulatus, vor allem am Oberrhein, im Saarland und in Rheinland-Pfalz vor. Sie wurde wahrscheinlich durch Hunde aus ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Ungarn, Österreich und Südpolen eingeschleppt. Über den Grund dieser Ausbreitung spekulieren die Veterinärmediziner noch: Sie machen das immer wärmer werdende Klima dafür verantwortlich, glauben aber auch, dass sich die Lebensbedingungen für diese Zeckenart im Allgemeinen verbessert haben könnten.
Wie viele Zeckenarten kann auch Dermacentor Krankheitserreger, in diesem Falle Babesien, übertragen. Diese einzelligen Parasiten befallen die roten Blutkörperchen der betroffenen Wirtstiere und zerstören sie innerhalb weniger Wochen. Die Babesiose gleicht damit in vielen Aspekten der Malaria und muss behandelt werden.