Das Bakterium Bacillus anthracis, ist ein gefürchteter Krankheitserreger. Es löst den auch für Menschen tödlichen Lungenmilzbrand aus und war vor allem nach dem 11. September 2001 als Potenziell bedrohliche Biowaffen in der Diskussion.
Das Bakterium kann auch ungünstige Umweltbedingungen gut überleben. Sein Trick: Er bildet ein besonders robustes Überdauerungsstadium. Die in dieser rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme sichtbaren Sporen widerstehen Austrocknung und Wirtsmangel ohne Probleme sogar über Jahrzehnte hinweg. Unter anderem deshalb werden an Milzbrand gestorbene Tiere verbrannt und dürfen nicht vergraben werden.
Nach Angaben der WHO könnte die Freisetzung von 50 Kilogramm Anthraxbakterien als Aerosol über einer Stadt mit fünf Millionen Einwohnern innerhalb kurzer Zeit 250.000 Menschen schwer erkranken lassen und mehr als 100.000 Todesopfer fordern. Eine neuere Schätzung des US Congressional Office of Technology geht sogar von bis zu drei Millionen Todesopfern bei einer Freisetzung von 100 Kilogramm aus – eine Lethalität, die derjenigen einer Wasserstoffbombe entspricht. Die japanische Sekte Aum Shinriko hat bereits mehrfach Anschläge mit Anthrax durchgeführt und auch die Terrororganisation Al-Qaida soll mehrfach versucht haben, in den Besitz von Anthraxbakterien zu gelangen.