In West-Australien ist aus der Luft eine riesige Spinne zu sehen, die über die trockene Landschaft kriecht. Lange Zeit war auch den Geologen der Ursprung dieser sehr alten Struktur ein Rätsel, doch heute ist klar, dass ein Meteoriteneinschlag diese ungewöhnliche Form hinterließ.
Diese Aufnahme des “Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer” (ASTER) an Bord des NASA-Satelliten Terra zeigt den Spider Krater in einem Falschfarbenbild. Die trockene Landschaft erscheint darin in verschiedenen Purpurtönen, Wasser ist bläulich-schwarz, Vegetation hellrot.
Die „Spinne“ im Zentrum des Bildes tritt durch die tief eingegrabenen Schluchten, die die „Beine“ bilden, deutlich hervor. Woher die Struktur kommt, darauf erhielten die Geologen erst in den 1970er Jahren einen entscheidenden Hinweis. Sie entdeckten charakteristische kegelförmige Gesteinstrümmer, die normalerweise nur nach einem Meteoriteneinschlag gefunden werden. Sie entstehen durch die starken Temperaturen und Drucke beim Aufprall des Himmelskörpers.
Der Spinnenkrater misst 13 mal elf Kilometer im Durchmesser, seine zentrale Erhebung ist rund 500 Meter breit. Seine untypischen „Extremitäten“ entstanden durch die speziellen Gegebenheiten des Untergrunds, der aus hartem Sandstein besteht, der der Erosion besser widerstand als die umliegenden Gebiete.
Das Alter des Kraters ist bisher unklar, aber wahrscheinlich entstand er zwischen 900 und 600 Millionen Jahren. Wenn diese Einschätzung stimmt, ereignete sich der Meteoriteneinschlag während einer extremen Kälteperiode der Erde, einer Reihe von Eiszeiten, die auch als „Schneeball Erde“ bekannt sind.