Riesen-Krebszelle im Visier

Polyploide Krebszellen machen Tumore hartnäckiger

Riesen-Krebszelle im Visier © Michelle Dawson / Brown University

Sie sind viel größer als andere Zellen und tragen bis zu 16 Kopien des normalen Chromosomensatzes in sich: Riesen-Krebszellen. Eine von ihnen ist hier in der Mitte dieser angefärbten Tumorzellen zu sehen. Forscher haben jetzt entdeckt, was diese Riesenzellen so besonders macht – und dass sie in aggressiven Krebsarten besonders häufig vorkommen.

Viele Krebstumore bestehen aus einer ganzen Ansammlung leicht unterschiedlicher Zellen. Das macht es auch so schwer, sie komplett abzutöten. Als besonders hartnäckig haben sich dabei Riesenzellen erweisen – Krebszellen, die den vierfachen, achtfachen oder sogar 16-fachen Chromosomensatz normaler Tumorzellen besitzen.

Oft sind diese Riesen-Krebszellen gegen gängige Chemotherapie oder Bestrahlung resistent und tragen daher entscheidend zur Wiederkehr der Krebserkrankung bei. Besonders schwer zu bekämpfende Krebstumore, wie der sogenannte tripelnegative Brustkrebs, aber auch einige Formen von Prostatakrebs und Eierstockkrebs, enthalten oft mehr dieser Riesen-Krebszellen als andere Krebsarten.

Diese Aufnahme zeigt eine dieser polyploiden Riesen-Krebszellen inmitten normaler Tumorzellen. Der Zellkern ist blau eingefärbt, die Aktivfasern sind rot. „Diese Riesen-Krebszellen brechen alle Regeln: Sie sind steifer, größer und sie haben eine abnormale und nichtpolarisierte Zellstruktur“, erklärt Michelle Dawson von der Brown University. Zudem können diese Giganten unter den Tumorzellen weiter wandern als ihre kleineren Artgenossen.

Warum das so ist und welche Eigenheiten die Riesen-Krebszellen noch besitzen, haben Dawson und ihren Kollegen vor kurzem näher untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass die polyploiden Riesenzellen besonders viele Aktinfasern in ihrem Zellgerüst besitzen. Diese kabelartigen Stränge helfen ihnen dabei, sich fortzubewegen. Dadurch können diese Krebszellen zur Ausbreitung des Krebses beitragen und auch Metastasen bilden. Dabei wandern diese Zellen langsamer, aber dafür weiter als andere mobile Tumorzellen, wie die Forscher berichten.

„Ich glaube, dass diese polyploiden Riesen-Krebszellen der Grund dafür sind, warum Tumore so komplex und heterogen werden“, sagt Dawson. „Indem wir die Eigenschaften dieser seltsamen Zellpopulation besser verstehen, könnten wir auch einen Weg finden, um sie zu eliminieren.“

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