Im Jahr 2018 trägt Mann wieder Bart. Je länger und ausgefallener, desto hipper. Das bedeutet aber auch einen erhöhten Aufwand, denn ein wild wuchernder Bart sieht schnell ungepflegt aus. Vor einiger Zeit hatte ein US-amerikanischer TV-Sender herausgefunden, dass sich darin sogar Fäkalkeime tummeln. Die Stichprobe war aber weit weg von einer fundierten wissenschaftlichen Studie, weswegen die Ergebnisse nicht überbewertet sollten. Zudem finden sich Darmbakterien auch auf Geldscheinen und Handys wieder.
Keime im Bart lassen sich verhindern
Fakt ist: Fäkalkeime wachsen nicht einfach so. Im Bart tummeln sich tatsächliche verschiedene Mikroben und Keime – wie viele und welche es sind, entscheidet allein das Hygieneverhalten des Mannes. Auch rasierte Männer fassen sich alle paar Minuten ins Gesicht und so können sich dort Keime in Position bringen, denn auf der menschlichen Haut fühlen sie sich wohl. Wenn diese durch eine Nassrasur auch noch kleine Verletzungen aufweist, ist das ein gefundenes Fressen. So ist es wenig verwunderlich, dass die Keimzahl bei Bartträgern und rasierten Männergesichtern in Wirklichkeit nahezu identisch ist.
Nichtsdestotrotz empfiehlt sich nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus ästhetischen Gründen eine gründliche Bartpflege. Bei regelmäßiger Verwendung eines Bart-Shampoos haben schädliche Bakterien keine Überlebenschance. Zudem ist es empfehlenswert, den Bart gelegentlich komplett abzurasieren, damit die darunterliegende Haut wieder atmen und der Bart frisch nachwachsen kann.
Die Industrie hat natürlich längst erkannt, dass Bärte wieder in Mode sind und bietet entsprechende Pflegeprodukte an. So gibt es 3-in-1 Shampoos, mit denen sich Bart, Haut und Haar reinigen lassen. Sie entfernen neben Bartschuppen auch Gerüche. Ein klassisches Haarshampoo sollte hingegen nicht verwendet werden, denn es greift das empfindliche Barthaar an.
Immer schön geschmeidig bleiben
Anschließend kommt ein Bartöl zum Einsatz. Zwei bis drei Tropfen werden in den Handflächen verteilt und anschließend einmassiert. Je nach Hersteller enthalten die Öle verschiedene Inhaltsstoffe, die den Bart geschmeidig machen, wie z.B. diese Übersicht einiger verschiedener Bartöle zeigt. Der lässt sich so danach besser kämmen oder zurechtzupfen. Zudem enthalten sie Nährstoffe und sollen Juckreiz vorbeugen.
Wer seinen Bart auch noch stylen will, nutzt Bartwichse oder Bartwachs. Damit kann beispielsweise der Oberlippenbart gezwirbelt werden. Bartpomade und Bartbalsam hingegen eignen sich für Pflege und Styling von Vollbärten. Danach können abstehende Haare mit einer Bartschere abgeschnitten werden. Immerhin 26 Prozent der deutschen Männer besitzen eine solche Schere.
Barttragen für einen guten Zweck
Übrigens: November ist Bartzeit. Im sogenannten Movember lassen sich Männer auf der ganzen Welt einen Schnurrbart (moustache) wachsen, auch wenn sie sonst keinen tragen. Was wie ein Gag klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund: Es handelt es sich um eine aus Australien stammende Initiative in rund 20 Ländern, bei der seit 2003 Spendengelder für die Erforschung und Vorbeugung von Prostatakrebs und anderen Gesundheitsprobleme gesammelt werden. In Deutschland findet der Movember seit 2012 statt. Allein 2017 kamen weltweit 55 Millionen Euro zusammen.
Doch nicht nur im Movember ist der Schnauzer angesagt. 2017 trugen immerhin 14 Prozent der deutschen Männer einen Schnurrbart. 18 Prozent entschieden sich für einen Vollbart und der Drei-Tage-Bart ist immer noch der absolute Favorit – jeder Dritte mag es so am liebsten. Interessant ist, dass Frauen den Trend zum Vollbart nicht mitgehen – nur vier Prozent finden ihn hierzulande attraktiv. Mehr als die Hälfte steht eher auf glattrasierte Männer.
(Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der externen Autorin Stefanie Mallié., 05.11.2018)