An manchen Tagen ist es wie verhext: Egal was man anstellt – fönen, gelen oder frisieren – die Haare wollen einfach nicht sitzen. Entweder sie hängen schlaff herunter, oder sie stehen in alle Richtung ab wie elektrisiert. An diesen Tagen sind nicht nur die Haare nicht in Form, das Manko im Styling schlägt oft auch aufs Gemüt. Seltsamerweise sind solche „Bad Hair Days“ echte Eintagsfliegen: Am nächsten Morgen ist meist alles wieder in bester Ordnung. Aber woher kommt dieses Phänomen? Ist es das Wetter? Sind es die Hormone? Oder ist vielleicht doch alles nur Einbildung?
„Das Phänomen ist real“, sagt Andreas Finner, Facharzt für Dermatologie und Haarexperte aus Berlin. Es gebe tatsächlich Tage, an denen das Haar fettiger oder störrischer sei als üblich. Für viele Menschen sei das dann eine echte Belastung wenn die Frisur partout nicht sitzen wolle.
Hormonschwankungen beeinflussen die Talgdrüsen
Was aber ist der Grund für diese „Bad Hair Days“? Eine mögliche Ursache seien Hormonschwankungen, erklärt Finner. Dadurch verändere sich die Talgproduktion der Kopfhaut und damit auch die Fettigkeit der Haare. Bei Frauen spielen die Hormonveränderungen durch den Zyklus dabei eine Rolle. So ist ihr Haar häufig in der dritten Woche des Menstruationszyklus fettiger als sonst.
Aber auch das Wetter beeinflusst den Sitz unserer Frisur. Ist die Luft sehr trocken, wie beispielsweise im Winter in geheizten Räumen, dann können sich die Hare leichter elektrisch aufladen. Als Folge knistern sie beim Kämmen und kleben platt an der Kopfhaut. „Auch die Reibung am Kissenbezug kann zu einer solchen Aufladung führen“, sagt Finner. Hier könne es helfen, Seidenbezüge zu nutzen. Diese erzeugten weniger Abrieb und schonten daher die Haare.