Ob Schweinegrippe, Ebola oder SARS: Immer wieder kommt es irgendwo auf der Welt zu Ausbrüchen einer Seuche – scheinbar aus dem Nichts. Ist der Erreger noch unbekannt oder mutiert, droht dann im schlimmsten Fall eine Pandemie. Doch woher kommen diese sogenannten Emerging Diseases? Und was kann man gegen ihre Ausbreitung tun?
Der Kampf gegen Infektionskrankheiten gleicht einer Sisyphos-Aufgabe: Kaum hat die Medizin ein Heilmittel gegen einen Erreger gefunden, taucht irgendwo eine neue, unbekannte Seuche auf, gegen die wir nicht gewappnet sind. Wie dramatisch die Folge solcher Emerging Diseases sein kann, demonstriert nicht zuletzt HIV – ein Virus, an dem seit den 1980er Jahren mehr als 35 Millionen Menschen gestorben sind.
Gerade in den letzten Jahren wurde die Menscheit von gleich mehreren neuen Krankheiten und ihren Erregern heimgesucht, die Spanne reicht von Nipah, SARS und MERS bis zum Zika-Virus. Auch bei der Influenza entstehen durch Mutationen der Viren immer neue, gefährliche Stämme. Woher diese neu auftauchenden Seuchen kommen und wann eine Pandemie droht, wird weltweit intensiv erforscht.
Denn eine neue Pandemie scheint nur eine Frage der Zeit. „Es ist nicht so, dass ein ‚Andromeda Strain‘ irgendwann alles Leben auf unserem Planeten auslöschen wird“, sagt Daniel Brooks von der University of Nebraska-Lincoln. „Stattdessen wird es eine Menge lokalisierter Ausbrüche geben, die unsere medizinischen Systeme unter Druck setzen.“ Werde nicht rechtzeitig gehandelt, sei dies gewissermaßen ein Tod der tausend kleinen Schnitte…
Inhalt:
- Der Fall SARS
Die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts - Gefahr Tier
Die meisten Emerging Diseases sind Zoonosen - Über die Artgrenze hinweg
Wie wird ein Erreger zum Humanpathogen? - Aus alt mach neu
Wenn aus bekannten Erregern eine neue Seuche wird - Was tun?
Welche Waffen hat die Medizin gegen neue Seuchen? - Seuchenherd Europa?
Mit dem Klimawandel kommen neue Erreger
Nadja Podbregar
Stand: 02.11.2018