Nicht nur der Schwabe, dem die Sparsamkeit sprichwörtlich per Geburt mitgegeben wurde, sondern auch jeder andere, arbeitende Mensch wünscht sich ab und an ein Schnäppchen herbei, um einen eigenen Herzenswunsch zu erfüllen oder anderen eben diesen zu ermöglichen. Theorien über die Schnäppchenjagd, wann die beste Zeit zum Shoppen ist und wann es die interessantesten Sale-Angebote gibt, gibt es viele. Welche funktionieren, verrät dieser Beitrag.
Schnäppchenboom zwischen Black Friday und Cyber Monday
Das US-amerikanische Phänomen ist längst über den Teich geschwappt. Da der Black Friday erst wenige Tage zurückliegt, gibt es zwar noch keine validen Zahlen zum Kaufrausch, doch eine Auskunft zur Suchanfrage „Black Friday“ – und die ist von 2017 auf 2018 doch glatt um 40 Prozent gestiegen. Allein deutsche Konsumenten sollen zwischen dem Black Friday und dem Cyber Monday 2,3 Milliarden Euro ausgegeben haben, so lautete die Prognose des Handelsverbands Deutschlands.
Darüber hinaus heißt es in der Pressemitteilung: „Die HDE-Zahlen zeigen darüber hinaus, dass nicht nur die Bekanntheit der Aktionstage steigt, sondern dass die Kunden bei den Sonderangeboten auch immer häufiger zugreifen. So haben 2017 bereits 24 Prozent der deutschen Onlineshopper stationär oder online reduzierte Produkte am Black Friday gekauft. Am Cyber Monday waren es 18 Prozent. Für 2018 planen 31 Prozent der deutschen Onlineshopper den Black Friday und 21 Prozent den Cyber Monday für Einkäufe zu nutzen.“ Die hohen Rabatte am Black Friday bewirken – psychologisch betrachtet – vor allem eins: Das Motto „nichts zu kaufen, spart am meisten Geld“ wird von Gehirn schlichtweg ausgeblendet.
Experten erklären, dass die Stimulierung des Belohnungssystems dieses einfach überblende. Tipp: Wer am Black Friday oder an einem anderen hoch-gelobten Schnäppchentag wirkliche Schnäppchen machen möchte, sollte sich gut in der Preisstruktur des Wunschprodukts auskennen und idealerweise zudem einen Preisvergleich machen. Achtung bei der Schnäppchenjagd im Laden: Rot gekennzeichnete Preisschilder und bestimmte musikalische Klänge verstärken die Kaufambition und verhindern, dass das Gehirn kompetent arbeiten (und Lockangebote von Schnäppchen unterscheiden) kann.
Gutscheine und Coupons nutzen. Unnötig oder sinnvoll?
Mit Coupons zu sparen, das funktioniert wirklich. Im Verbrauchermagazin der ARD, „Der beste Deal“, gibt es eine Bestätigung in Zahlen: Im Jahr 2017 wurden 18 Milliarden Coupons ausgegeben – allein für Lebensmittel und Produkte aus der Drogerie. Damit konnten die Verbraucher 130 Millionen Euro sparen. Mächtige Zahlen, die mit ein paar Tricks durchaus auch jedem Endverbraucher Geld im Portemonnaie sparen könnten.
Der wohl wichtigste Tipp im Verbrauchermagazin lautet so: „Ideal ist es, aktuelle Sonderangebote mit Coupons zu kombinieren. Das ist erlaubt, weil der Händler die Sonderangebote macht. Da die Coupon-Rabatte vom Hersteller gegeben werden, ist durchaus erlaubt, bereits rabattierte Produkte nochmal mit Coupons zu reduzieren. Dafür lohnt es sich, die Coupons wirklich zu sammeln, entsprechend zu sortieren und wenn es ein rabattiertes Produkt im Laden gibt, dann zu schauen, ob es dafür auch einen Coupon gibt.“
Surftipp: Gutscheine verschiedener Shops sind online verfügbar. Wer also die gewünschten Artikel in den Warenkorb gelegt hat, sollte hier vorab recherchieren, ob es die einen oder anderen Prozente geben kann. Achtung: Einige Coupons sind exklusiv für Neukunden, gelten nur für bereits Reduziertes oder lassen sich nur im Cashback-Verfahren ergattern.
Darüber hinaus bestätigten die Tester auch, dass der folgende Tipp (unter Einschränkungen) bei der Schnäppchenjagd gut funktionieren kann:
Steht auf einem Produkt „Geld zurück“ oder „gratis testen“, können Verbraucher nach dem Kauf des Produkts Geld vom Hersteller zurückbekommen – quasi als Dankeschön für ihren Produkttest. Der Haken an der Sache ist nur, dass jeder Verbraucher, der Geld zurückbekommen möchte, dafür auch eine Kleinigkeit tun muss. Der Kassenbon muss eingescannt oder per Post eingereicht werden. Um das Geld zurückzubekommen, verlangt der Hersteller meist einige Daten von der Adresse bis hin zur Kontoverbindung. Datenschutzrechtlich erlaubt, doch häufig klinken sich Verbraucher gerade an dieser Stelle aus – und haben damit keinen Cent gespart.
Shoppen im Ausland. Lohnt sich das?
Sitzt der Hersteller des Wunschprodukts im Ausland, kann sich Shopping jenseits der Grenzen durchaus lohnen. Grundsätzlich bieten viele Onlineshops weltweite Lieferoptionen, aber der Haken heißt „Zoll“. Bestellungen innerhalb der EU (außer Zigaretten und Alkohol) seien problemlos umsetzbar.
Zu den Warenwert-Grenzen heißt es bei der Trusted Shops GmbH: „Bis 150 Euro fallen keine Zollgebühren an, aber Einfuhrumsatzsteuer. Diese entspricht in der Regel der Höhe der Mehrwertsteuer und kann beim Paketboten per Nachnahme gezahlt werden. Übersteigt der Warenwert die 150-Euro-Grenze, kommen je nach Produkt noch Zollgebühren in Höhe von acht bis 17 Prozent obendrauf. Außerdem stellt die Post die Lieferung dann nicht mehr zu, sondern der Kunde muss sie im nächstgelegenen Hauptzollamt abholen. In Großstädten kein Problem, in ländlichen Gebieten eventuell schon.“