„Jadehase“ rollt auf den Mond

Chinesischer Mondrover macht erste Fahrt auf dem Erdtrabanten

Mondrover Jadehase
Mondrover „Jadehase“ bei seinem ersten Ausflug auf die Mondoberfläche © China National Space Administration

Es war eine Sensation, als am 3. Januar 2019 erstmals eine chinesische Raumsonde auf der abgewandten Seite des Mondes landete. Jetzt hat der Rover Jadehase (Yutu) erstmals seine Muttersonde Chang’e 4 verlassen, um auf eigene Faust die Mondumgebung zu erkunden. Diese Aufnahme zeigt den Jadehasen und seine Reifenspuren bei diesem ersten Ausflug.

Es ist nicht die erste Landung Chinas auf dem Mond: Bereits im Dezember 2013 war die Raumsonde Chang’e 3 mitsamt ihres Rovers Yutu erfolgreich auf der Vorderseite des Mondes gelandet. Dies war die erste Landung einer Sonde auf dem Mond seit 37 Jahren, zuletzt hatte der Erdtrabant im Jahr 1976 Besuch von der sowjetischen Mondsonde Luna 24 erhalten.

Doch das Besondere an der Landung von Chang’e 4 ist die Lage des Landeplatzes: Die Sonde und ihr Rover gingen in einem Krater der gewaltigen South-Pole-Aitken-Senke nieder – es ist die erste Landung auf der erdabgewandten Seite des Mondes. Wegen der gebundenen Rotation des Mondes kehrt er uns immer die gleiche Seite zu. Seine Rückseite ist daher von der Erde aus nie sichtbar. Erst durch unbemannte Orbitersonden und im Dezember 1968 durch die Astronauten der Apollo-8-Mission gelangten erste Aufnahmen der Mondrückseite zu uns.

Chang’e 4 und ihr Jadehase sollen nun einige der Rätsel der Mondrückseite erkunden und lösen. Denn sie unterschiedet sich in einigen entscheidenden Merkmalen von der gut sichtbaren und wohlerforschten Vorderseite: Statt der großen Mare aus Basaltlava ist die Mondrückseite von Hochebenen mit sehr altem Krustengestein und besonders großen Kratern dominiert. Zudem ist die Mondkruste auf der abgewandten Seite deutlich dicker als auf der Vorderseite. Warum das so ist, dazu gibt es bisher nur Theorien.

Diese Aufnahme, gemacht von der Mondsonde Chang’e 4, zeigt den Mondrover Yutu bei seinem ersten Ausflug. Der Rover hat sich von seiner Muttersonde getrennt und ist über eine Rampe auf die Mondoberfläche hinuntergefahren. Er soll in den kommenden Wochen die nähere Umgebung von Chang’e 4 erkunden und sie fotografieren.

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