Riesige Blasen aus leuchtendem Gas: Diese Aufnahme des Very Large Telescope in Chile zeigt die Sternenwiege N180 B in der Großen Magellanschen Wolke, einer unserer nächsten Nachbargalaxien. Die Blasen entstehen, weil die starke Strahlung junger Sterne das umliegende Gas ionisiert.
Die Große Magellansche Wolke (GMW) liegt rund 160.000 Lichtjahre von uns entfernt – nach astronomischen Maßstäben sozusagen vor unserer Haustür. Sie ist eine der Galaxien, die zusammen mit der Miclhstraße zur sogenannten Lokalen Gruppe gehören – und die mit unserer Heimatgalaxie in enger Beziehung stehen. Denn Schwerkrafteinflüsse führen immer wieder dazu, dass die Milchstraße Sterne und Gas von ihren Nachbarn „stielt“. In 2,4 Milliarden Jahren könnte die Milchstraße sogar mit der Großen Magellanschen Wolke verschmelzen.
Diese Aufnahme zeigt eine Sternbildungsregion in der Großen Magellanschen Wolke. LHA 120-N 180B – kurz N180 B – ist durch große Wolken aus ionisiertem Wasserstoff geprägt. Diese sogenannte H II-Regionen entstehen, wenn junge, massereiche Sterne durch ihre intensive Strahlung Elektronen aus den Wasserstoffatomen herausschlagen. Markant an N180 B ist eine gigantische Blase aus ionisiertem Wasserstoff, die von vier kleineren Blasen umgeben ist.
Die relativ geringe Staubmenge in der GMW und das scharfe Sehvermögen des Very Large Telescope ermöglichten es, kleinste Details der Region im sichtbaren Licht zu erfassen. Verantwortlich dafür ist der Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE), eine Kamera, die ein großes Sichtfeld mit hoher Auflösung und adaptiver Optik im sichtbaren Bereich des Lichts kombiniert.
Quelle: ESO