Weltweit sind Böden mit gesundheitsschädlichen Schwermetallen kontaminiert – und ein Großteil dieser Belastung ist menschengemacht: Durch Erzabbau, Industrie- und Verkehrsabgase, aber auch in der Landwirtschaft genutzte Pestizide und Düngemittel haben sich über die Jahre mehr und mehr Gifte in der Umwelt abgelagert.
Diese Verunreinigung ist zu einem echten Problem geworden. So sind Lebensmittel wie Reis heute häufig mit Arsen oder anderen toxischen Stoffen belastet. Manche Böden gelten inzwischen sogar als so verseucht, dass sie überhaupt nicht mehr für den Ackerbau genutzt werden können – von den Folgen für die Natur einmal ganz zu schweigen.
Entgiftung im Minengebiet
Doch die Hyperakkumulator-Pflanzen könnten helfen: Indem sie kontaminierte Böden auf natürliche Weise reinigen. Schließlich ziehen diese Metallsammler Schwermetalle gezielt aus dem Erdreich. Erntet man die mit den Schadstoffen angereicherten Pflanzenteile regelmäßig, lassen sich die giftigen Metalle auf diese Weise vom Standort entfernen.
Diese Idee wird auf der Pazifik-Insel Neukaledonien bereits umgesetzt. Die größten Nickel-Vorkommen der Welt wurden dort jahrzehntelang ohne Rücksicht auf die Umwelt ausgebeutet. Nun sollen Hyperakkumulatoren die in Mitleidenschaft gezogenen Böden im Umfeld der Minen entgiften und so deren Erholung fördern.
Langsamer Prozess
Nach Ansicht von Experten könnte sich diese sogenannte Phytosanierung vor allem auf leicht bis mittelschwer belasteten Böden lohnen und auf Flächen, die vom Menschen weitgehend in Ruhe gelassen werden – zum Beispiel verseuchte Industrie-Brachen. Denn auch wenn die Pflanzen Schwermetalle in hochkonzentrierter Form aufnehmen, reinigen sie den Boden deutlich langsamer als es mit konventionellen Sanierungsverfahren möglich wäre.
Je nach Schadstoffkonzentration, Biomasse und Leistungsfähigkeit der Pflanze kann es Jahre bis Jahrzehnte dauern, bevor die Belastung des Bodens auf ein akzeptables Maß sinkt. Dafür ist diese Form der Sanierung jedoch oftmals günstiger und auch unter ökologischen Gesichtspunkten vorteilhafter als viele gängige Methoden.