Allergische Reaktion verhindert: Forscher haben ein mögliches neues Mittel gegen Erdnussallergien entwickelt. Diese Wirkstoffe bilden selektiv Bindungen zu den gegen die Nussallergene gerichteten Antikörpern aus. Auf diese Weise verhindern sie, dass sich Allergene und Antikörper auf der Oberfläche von Immunzellen vernetzen – ein Schritt, der für die allergische Reaktion entscheidend ist.
Immer mehr Kinder entwickeln eine Erdnussallergie. Schon geringste Spuren dieses Lebensmittels können bei den Betroffenen juckenden Hautausschlag bis hin zu Atemnot und einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, solche Reaktionen zu vermeiden. So scheint der frühe Kontakt mit den Nüssen einer späteren Überreaktion des Immunsystems vorzubeugen. Bei bereits allergischen Kindern könnte zudem eine Hyposensibilisierung die Allergie unterdrücken.
Forscher arbeiten außerdem bereits an Impfstoffen und anderen Allergiemedikamenten, die die allergischen Reaktionen verhindern sollen. So auch Peter Deak von der University of Notre Dame und seine Kollegen. Das Team will die Allergie dort stoppen, wo die Reaktion im Körper ihren Anfang nimmt: auf der Oberfläche von Mastzellen. An diesen Immunzellen binden die Nussallergene an dort stationierte spezifische IgE-Antikörper und lösen so die Freisetzung von Histamin aus – einem Botenstoff, der in wenigen Sekunden heftige, allergische Symptome hervorruft.
Bindung blockieren
„Bisher gibt es keinen Wirkstoff, mit dem sich dieser Prozess verhindern lässt“, erklären die Wissenschaftler in einer Mitteilung. Um dies zu ändern, haben sie nun nach Wegen gesucht, die Bindung zwischen Allergenproteinen und Antikörpern zu blockieren. Die Herausforderung dabei: Diese Inhibition musste spezifisch für Erdnussallergene funktionieren und durfte keine anderen Immunfunktionen stören.