Glutflüssige Lava gehört zu den heißesten Naturphänomenen der Erde: Mit etwa 1.200 Grad Celsius tritt sie an Vulkanen aus Erdspalten oder in Feuerfontänen aus – als Ergebnis von Vorgängen, die sich in kilometerweiter Tiefe im Erdinneren abspielen. Doch es gibt Boten aus der Tiefe, die Forschern mehr über die Vorgänge tief unter den Vulkanen verraten – Zirkonkristalle.
Um die Botschaften der Zirkonkristalle zu entschlüsseln, nutzen Forscher der Universität Heidelberg eine an deutschen Universitäten bisher einzigartige Ionensonde. Mit ihren Daten rekonstruieren sie anhand von Kristallen aus vulkanischen Gesteinen deren magmatische Vorgeschichte – eine Geschichte, die sich über tausende bis manchmal sogar Millionen von Jahren abgespielt hat. Die Ergebnisse sind aber nicht nur ein Zeitfenster in die Vulkangeschichte – sie liefern auch wertvolle Hinweise auf die aktuelle Ausbruchsgefahr.
Autor: Axel Schmitt, Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg / Ruperto Carola
Inhalt:
- Wie akut ist die Gefahr?
Auch ruhende Vulkane können ausbrechen - Fahrt durch die Magmablase
Ein Besuch in der Sierra Nevada - Das Geheimnis der Zirkone
Kristalle als "Flugschreiber" von Vulkanen - Calderen und Lavadome
Auf Zirkonsuche an den Vulkanen der Anden - Magmaschübe und ein Riesenpluton
Was Zirkone über die Andenvulkane verraten - Feuer unter der Eifel
Heiß oder kalt vor unserer Haustür