Schnelle Wellen: Terahertzstrahlung kann nicht nur Menschen und Objekte durchleuchten, sie ermöglicht auch eine schnellere kabellose Datenübertragung. Das demonstriert nun die erste Echtzeit-Übertragung eines 4K-Videos mittels Terahertzwellen. Die Datenrate erreichte dabei 100 Gigabit pro Sekunde – wesentlich mehr als mit aktueller 4G- und 5G-Mobilfunktechnik. Noch ist die Reichweite zwar begrenzt, die Forscher sehen aber Erweiterungspotenzial.
Die Kommunikationsnetze müssen heute immer größere Datenmengen übertragen – auch kabellos. Doch bisherige Mobilfunkstandards wie LTE und 4G reichen dafür nicht aus und 5G noch im Aufbau. Die kabellose Datenübertragung per Laser brächte das nötige Tempo, ist aber erst im Versuchsstadium. Eine Alternative könnte jedoch die Terahertzstrahlung sein. Sie nutzt Frequenzen oberhalb von 300 Gigahertz und damit kürzere Wellenlängen als der herkömmliche Mobilfunk – das ermöglicht höhere Datenraten.
2017 erzielten Forscher mit Terahertzstrahlung bereits einen Rekordwert der kabellosen Übertragung von 100 Gigabit pro Sekunde. Das bedeutet eine fünf- bis zehnfache Steigerung der Übertragungskapazität gegenüber bestehenden Funktechnologien.
Übertragung von 4K-Video in Echtzeit
Jetzt belegt ein Experiment von Forscher des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts HHI, dass die Terahertz-Übertragung nicht nur schnell ist, sondern auch große Datenmengen bewältigen kann. Für ihren Versuch übertrugen Robert Elschner und sein Team erstmals ein 4K-Video mittels Terahertzstrahlung kabellos und in Echtzeit zwischen zwei Computern. Basis dieses Terahertz-Links bildete ein von den Forschern entwickeltes Modem sowie besonders schnelle Schaltungen.