Grau statt weiß: Auch in diesem Jahr wird es für weite Teile Deutschlands keine weißen Weihnachten geben. Meteorologen prognostizieren stattdessen, dass das milde, von Sturmtiefs geprägte Wetter auch über die Feiertage anhalten wird. Schnee bleibt allenfalls in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen liegen. Das Tiefland muss eher mit Regen und Sturm rechnen.
Schnee an Weihnachten ist in Deutschland eher die Ausnahme als die Regel. Denn typischerweise prägt Mitte Dezember ein über Island liegendes Tiefdruckgebiet unser Wetter, das die aus dem Nordosten kommende Kaltluft blockiert. Stattdessen dringt milde Luft vom Atlantik nach Europa. Frostig und schneereich wird es in Deutschland an Weihnachten nur dann, wenn sich das Islandtief abschwächt und den Weg für Kaltluft von Hochdruckgebieten über Russland und Schweden freimacht.
Sturmtiefs statt Kälte
Doch ein solches frostiges Weihnachtswetter wird es wohl auch in diesem Jahr in Deutschland nicht geben. Nach Angaben der Meteorologin Petra Gebauer von der FU Berlin sind weiße Weihnachten in den Tieflagen Deutschlands nahezu ausgeschlossen. Schnee werde während der Feiertage allenfalls in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen liegen.
„Sturmtiefs bestimmen aktuell das Wetter“, erklärt Gebauer. „Gleichzeitig wird sehr milde Luft zu uns gelenkt, eine Bedrohung auch für die vorhandene Schneedecke in höheren Lagen. Plus 8 Grad auf dem Brocken und plus 11 Grad in Berlin sind in der Mitte der Vorweihnachtswoche zu erwarten.“ Den Prognosen zufolge wird es auch über die Feiertage frostfrei bleiben.
Schnee nur in zwei von zehn Jahren
Damit liegt das Weihnachtswetter auch in diesem Jahr voll im Trend. Denn typischerweise gibt es beispielsweise in Berlin nur in zwei von zehn Jahren an Weihnachten eine Schneedecke von mindestens zwei Zentimetern Höhe. „In den vergangenen acht Jahren herrschten stets Höchsttemperaturen zwischen plus fünf und mehr als plus zehn Grad Celsius“, erläutert die Meteorologin. „Es bestand also keine Chance auf Schneefall oder Dauerfrost zum Erhalt einer Schneedecke.“ So sei es auch in diesem Jahr.
„Voraussetzung für eine Schneedecke sind neben Niederschlag zu Weihnachten oder auch in den Vortagen Temperaturwerte unter dem Gefrierpunkt, denn nur dann hält sich die weiße Pracht“, erläutert Gebauer. Besonders schneereich waren den Aufzeichnungen zufolge die Weihnachtsfeste 1923, 1935, 1981, 1986, 2000, 2001 und vor allem 2010. „Weiße Weihnachten sind im Tiefland eher die Ausnahme statt die Regel“, betont die Meteorologin.
Quelle: Freie Universität Berlin