Geowissen

Sommersturm in der Antarktis

Windböen von Hurrikanstärke über dem Eisbohrcamp in den Allan Hills

Allan Hills
Ein schwerer Sturm trifft das antarktische Forschungscamp an den Allan Hills. © US Antarctic Program / Ian van Coller

An diesem Ort findet sich das älteste Eis der Erde: Am Fuß der Allan Hills in der Antarktis gewinnen Polarforscher schon seit einigen Jahren Eisbohrkerne, die Millionen Jahre zurückreichen. Doch die Bedingungen für diese Arbeit sind hart: Diese Aufnahme entstand während eines Orkans, der Mitte November über das Camp hinwegfegte.

Die Forschungsarbeit in der Antarktis ist kein Pappenstiel: Selbst im Sommer kann die Temperatur auf den weiten Eisflächen des Kontinents Dutzende Grad unter Null fallen, einen natürlichen Schutz vor Wind und Kälte gibt es kaum. Vor allem auf Feldexpeditionen sind Wissenschaftler daher den Unbilden des antarktischen Wetters weitgehend schutzlos ausgesetzt – oft trennt sie nur eine Zeltwand von den tobenden Elementen.

So auch in diesem Foto: Es zeigt das Camp eines internationalen Forschungsteams an den Allan Hills, einer Gebirgskette rund 200 Kilometer südöstlich der US-Polarstation McMurdo. An diesem durch wenig Schnee und blau schimmerndes Eis gekennzeichneten Ort sind die Schichten der antarktischen Eiskappe so gekippt, dass hier besonders altes Eis zutage tritt: 2017 erbohrten die Wissenschaftler hier einen Bohrkern mit bis zu 2,7 Millionen Jahre altem Eis – es ist das bislang älteste Eis der Erde.

In der aktuellen Polarsaison führen Forscher nun erneut Bohrungen an den Allan Hills durch. Doch am 22. November 2019 raste ein schwerer Sturm mit Windgeschwindigkeiten von Hurrikanstärke über das Camp hinweg. Die Aufnahme zeigt die Zelte verhüllt vom aufgewirbelten Schnee dieses Sturms. Glücklicherweise kam kein Wissenschaftler zu Schaden.

Quelle: US Antarctic Program

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