Die ersten Fälle von Coronavirus-Erkrankten in Deutschland demonstrieren, dass sich das neue Virus inzwischen auch außerhalb Chinas ausbreitet. Doch wie hoch ist die Ansteckungsgefahr und wie schützt man sich vor einer Übertragung?
Seit Ende Dezember grassiert in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus, das Atemwegssymptome und Lungenentzündungen auslöst. Inzwischen ist die Zahl der Fälle auf fast 6.000 Menschen angewachsen, mehr als 130 Menschen sind an der Viruserkrankung gestorben. Auch in Europa und den USA gibt es inzwischen erste Fälle. In Deutschland wurden bisher vier Coronavirus-Patienten diagnostiziert.
Wie wird das Coronavirus übertragen?
Vor allem die deutschen Fälle demonstrieren, dass das Coronavirus offenbar auch während der Inkubationszeit von rund zwei Wochen übertragen werden kann – eine infizierte Person kann eine andere anstecken, obwohl sie selbst noch keine Symptome verspürt. Forscher schätzen zudem, dass die Dunkelziffer der tatsächlich mit dem Virus Infizierten extrem hoch sein könnte, weil viele Betroffene keine oder nur leichte, unspezifische Symptome zeigen.
Als Symptome der Erkrankung gelten Fieber, Husten und eine Lungenentzündung – das Coronavirus manifestiert sich damit ähnlich wie eine Grippe. Schnupfen scheint das Virus dagegen nicht zu verursachen. Zur Übertragung der Erreger kommt es wahrscheinlich durch eine Tröpfcheninfektion: Das Coronavirus kann sich in den winzigen Tropfen der ausgeatmeten Luft oder des Hustens bis zu drei Stunden halten. Mediziner schätzen jedoch, dass der Erreger weniger ansteckend ist als Influenza oder gängige Schnupfenviren.
Am besten kann man sich vor einer Ansteckung durch normale Hygieneregeln schützen: Regelmäßig Händewaschen, sich nicht anhusten lassen und Menschen mit Husten oder Fieber möglichst nicht zu nahe kommen.
Was weiß man über das Virus?
Bei dem 2019-nCoV getauften Virus handelt sich um einen Verwandten des SARS-Erregers und des 2012 im Nahen Osten aufgetretenen MERS-Coronavirus. Coronaviren kommen bei verschiedensten Wirbeltieren vor. Sie gelten als genetisch hochvariabel und können die Artbarriere zwischen verschiedenen Tierarten und auch zum Menschen relativ leicht überspringen.
Das neue Coronavirus hat sich Genanalysen zufolge durch Rekombination zweier früherer Virenstämme gebildet. Als Reservoirwirte identifizierten chinesische Forscher zwei Schlangenarten, die in China heimisch sind.