Medizin

So sieht das neue Coronavirus aus

Portrait der Coronaviren SARS-CoV-2 beim Austritt aus menschlichen Zellen

SARS-CoV-2
Diese Aufnahme im Rasterelektronenmikroskop zeigt die Coronaviren neuen Typs (SARS-CoV-2) beim Austritt aus menschlichen Zellen. © NIAID-RML

Gefährliche Schönheit: Dieses Bild zeigt die neuen Coronaviren, die die in China und weltweit grassierende Lungenkrankheit Covid-19 auslösen. Die Erreger treten hier gerade aus Zellen einer Laborkultur aus. Die Aufnahme entstand mittels Rasterelektronenmikroskop und wurde dann eingefärbt. Die Ausbreitung dieses Virus scheint bislang ungebrochen, mehr als 65.000 Menschen sind erkrankt.

Ein Virus auf frischer Tat zu ertappen, ist nicht leicht. Denn im Gegensatz zu Bakterien sind Viren um ein Mehrfaches kleiner und verbergen sich einen Teil der Zeit im Inneren ihrer Wirtszellen. Häufig dauert es nach Auftreten einer neuen Virenart daher etwas, bis Forschern erste Aufnahmen gelingen. Zudem sind Viren nur im Elektronenmikroskop sichtbar, ein normales Lichtmikroskop reicht dafür nicht.

Diese Aufnahme zeigt die Coronaviren neuen Typs, die zurzeit in China und anderen Ländern Lungenkrankheiten und Atemwegssymptome hervorrufen. Die inzwischen in SARS-CoV-2 umbenannten Erreger traten im Dezember 2019 zuerst in der chinesischen Stadt Wuhan auf, breiten sich aber seither immer weiter aus. Auch in den USA gibt es inzwischen mehrere Coronavirus-Fälle. Von einem dieser Patienten haben Forscher des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) eine Probe isoliert und in Zellkulturen weiter kultiviert.

Ein Ausschnitt aus dieser virenbefallenen Zellkultur ist in dieser Rasterelektronenmikroskop- Aufnahme zu sehen. Man sieht, wie neugebildete SARS-CoV-2 aus den Zellen der Kultur austreten. Im Bild erscheinen die Viren rundlich und eher glatt. In Wirklichkeit jedoch trägt ihre Oberfläche charakteristische Fortsätze, die den Zacken auf einer Krone ähneln. Von diesen leitet sich der Name dieser Virenklasse ab: Corona ist das lateinische Wort für Krone.

Wie alle Viren nutzt dieser Erreger die Zellmaschinerie seines Wirts, um unzählige Kopien seiner selbst produzieren zu lassen. Damit den Coronaviren dies gelingt, benötigen sie jedoch bestimmte Anhänge auf ihrer Oberfläche, mit denen sie an die Wirtszellen andocken und in sie eindringen können. Mediziner vermuten, dass SARS-CoV-2 auf einen Virenstamm aus Fledermäusen zurückgeht. Durch Rekombination mit einer weiteren Virenvariante und durch eine Mutation erlangte dieses Coronavirus dann die Fähigkeit, auch menschliche Zellen zu befallen.

Quelle: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID)

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

News des Tages

Skelett eines ungeborenee Kindes

So entstehen die Knochen des ungeborenen Kindes

Astronomen entdecken jüngsten Transit-Planet

Mehr Blackouts durch Wind- und Sonnenstrom?

Parkinson: Wenn mehr Dopamin mehr Zittern bedeutet

Diaschauen zum Thema

Dossiers zum Thema

Das Supervirus - Influenza, Artschranken und die Angst vor einer Biowaffe aus dem Forschungslabor

Bücher zum Thema

keine Buchtipps verknüpft

Top-Clicks der Woche