Fast wie ein leuchtendes Ei: Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne scheinen hier durch den steinernen Bogen des Turret Arch, einem der Sandsteinbögen im berühmten Arches Nationalpark in Utah. Die Erosion durch Wind und Sand hat hier im Laufe der Zeit besonders viele beeindruckende Felsformationen erschaffen.
Die bizarren Sandsteinformationen in vielen Gebieten Utahs und Arizonas sind ein einzigartiges Wunderwerk der Natur. Steinerne Bögen, Säulen oder pilzförmige Gebilde stehen hier wie überdimensionierte Kunstwerke in der Landschaft. Doch entstanden sind diese Formationen nicht durch de Hand eines Künstlers, sondern durch die Erosion. Wind, Regen und Frost setzten dem Gestein im Laufe der Zeit zu und trugen nach und nach Teile davon ab.
Wind, Sand und viel Druck
Möglich wurde dies, weil sich das Colorado-Plateau vor fünf bis zehn Millionen Jahren angehoben hat. Dadurch waren die auffallend rötlichen Sandsteinschichten nun den Elementen weitgehend schutzlos ausgesetzt. Wasser drang entlang von Verwerfungen im Gestein ein und löste das Salz zwischen und unter dem Sandstein stellenweise heraus. Dadurch entstanden von Sandsteinklippen eingerahmte Täler. Dort, wo weicherer Sandstein unter härteren Schichten lag, höhlte die Erosion ihn aus und es entstanden die berühmten Steinbögen.
Doch warum sind diese teilweise so fragilen Bögen nicht längst wieder eingebrochen? Was schützt sie vor der weiteren Erosion? Dieses Rätsel haben Forscher vor einigen Jahren gelöst. Sie fanden heraus, dass gerade die dünnsten Säulen und Bögen am stabilsten sind. Wie wegen ihres geringen Querschnitts mehr Gewicht auf diesen Säulen lastet, werden die Sandsteinkörner starker zusammengedrückt – und das macht sie widerstandsfähiger gegen die erodierende Kraft des Windes.
Letzte Sonnenstrahlen
Diese Aufnahme zeigt einen der bekanntesten Steinbögen im Arches Nationalpark: den Turret Arch – zu deutsch der Turmbogen. Seinen Namen erhielt er wegen der direkt neben ihm aufragenden Sandsteinsäule, die wie ein Wachturm für den steinernen Bogen wirkt. Der Fotograf hat diese Szene direkt nach Sonnenuntergang eingefangen. Das letzte Licht der Sonne strahlt noch durch das Tor des Turret Arch, während hoch über ohm schon der Mond am Himmel steht.
Quelle: National Park Service