Gemasert wie ein altes Schwert: Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich geschichteter Stahl im 3D-Drucker herstellen lässt. Wie der klassische Damaszener Stahl alter Waffen kombiniert dieses Material harte und weiche Lagen und wird dadurch besonders zäh und belastbar. Möglich wird dies durch eine geschickte Kombination aus Abkühlung und Erhitzen, die die Kristallstruktur des Metalls verändert.
Aus der Not geboren: Schmiede des Altertums konnten die Eigenschaften von Eisenlegierungen nur über deren Kohlenstoffgehalt beeinflussen – indem sie beispielsweise Asche untermischten. So erhielten sie entweder einen weichen und zähen oder einen harten, aber spröden Stahl. Vor allem für Schwerter war jedoch ein zähes und hartes Material gefragt, damit die Klingen in einer Schlacht nicht brachen oder verbogen.
Schon keltische Schmiede kombinierten daher verschiedene Eisenlegierungen, später entwickelten europäische Schmiede die Kunst, solche Legierungen zu vielen dünnen Schichten zu falten und zu vereinen. Dieser schichtartige Aufbau des Damaszener Stahls oder Damasts ist an seinem charakteristischen Streifenmuster zu erkennen. Der Aufwand, um solche Verbundmetalle herzustellen, ist allerdings relativ hoch.
Additive Fertigung mit Laser und Metallpulver
Jetzt haben Philipp Kürnsteiner vom Max-Planck-Institut für Eisenforschung und seine Kollegen eine Methode entwickelt, wie solche schichtweisen Legierungen einfacher hergestellt werden können – mittels 3D-Druck. Ähnlich wie bei der herkömmlichen additiven Fertigung von Metallbauteilen kommt dabei ein Laser zum Einsatz, der das als Pulver zugeführte Rohmaterial schmilzt und in Form bringt.