Wunder der Natur: Diese spiraligen oder konzentrischen Muster sind das Werk der australischen Wildbiene Tetragonula carbonaria. Wie Biologen herausgefunden haben, konstruieren die Arbeiterinnen diese komplexen, symmetrischen Gebilde ohne Duftkommunikation oder einen übergeordneten Plan. Das Muster ergibt sich stattdessen aus einfachen geometrisch-mathematischen Prinzipien – wie beim Kristallwachstum.
Ob die Blütenblätter einer Rose, das Gehäuse eines Nautilus oder die Zacken eines Schneekristalls: In der Natur kommen überraschend häufig spiralige oder symmetrische Formen vor. Viele davon folgen sogar mathematischen Prinzipien wie dem goldenen Schnitt oder den Fibonacci-Zahlen.
Was wie das Ergebnis eines absichtlichen Entwurfs oder eines Masterplans aussieht, beruht jedoch meist auf Wechselwirkungen auf kleinster Ebene. So bestimmen beispielsweise die Form und das Bindungsverhalten der Wassermoleküle die sechszackige Form der Schneekristalle und die Konzentration bestimmter Wachstumshormone im Pflanzenkeimling reguliert die Lage der Blattansätze.
Nester in Form von Spiralen, Kreisen oder Doppelspiralen
Doch wie ist das bei diesen Bienennestern? Diese spiraligen und konzentrischen Wabenstrukturen stammen von der im Norden Australiens vorkommenden Wildbiene Tetragonula carbonaria. Diese stachellose Biene lebt sozial und legt ihre Nester meist in Höhlen oder Ritzen alter Bäume an. „Die Bienenwaben dieser Art bildet Muster, die Spiralen, Doppelspiralen oder Zielscheiben ähneln“, erklärt Antonio Osuna-Mascaró von der Universität Granada.