Raffinierte Sparmaßnahme: Delfine passen ihre Herzfrequenz gezielt an ihren Tauchgang an, wie Forscher herausgefunden haben. Demnach senken die Meeressäuger vor dem Abtauchen ihren Herzschlag innerhalb von Sekunden um bis zu 80 Schläge pro Minute. Damit sparen sie Sauerstoff, beugen aber auch der Taucherkrankheit vor. Diese Reaktion erfolgt jedoch nicht rein reflexhaft, sondern die Delfine können sie auch auf gelernte Kommandos hin ausführen.
Wenn Taucher zu schnell wieder an die Oberfläche kommen, besteht die Gefahr der Dekompressions- oder Taucherkrankheit. Dabei dehnt sich der zuvor durch den hohen Wasserdruck im Blut gelöste Stickstoff abrupt aus und es bilden sich Stickstoffblasen im Blut. Dadurch können Adern und Organe geschädigt werden und Taucher im schlimmsten Fall sogar sterben.
Wale, Seelöwen und Co. leiden im Gegensatz zu uns Menschen jedoch selten unter dieser Taucherkrankheit. Einige vermeiden dies, indem ihre Lunge beim Tauchen teilweise kollabiert und so den Gasaustausch hemmt. Auch Stoffwechsel und Herzschlag der Meeressäuger verlangsamen sich. Unklar blieb jedoch, ob diese Reaktion ein purer Reflex ist oder vom Tier beeinflusst und möglicherweise sogar erlernt ist.

Delfinen aufs Herz geschaut
Diese Frage haben nun Wissenschaftler um Andreas Fahlman von der Ozeanografischen Stiftung in Valencia genauer untersucht. Bei wildlebenden Tieren ist es jedoch schwierig zu prüfen, wie sich ihre Herzfrequenz während eines Tauchgangs verändert. Deshalb arbeiteten die Forscher mit drei männlichen Großen Tümmlern (Tursiops truncatus), die von Fahlman und seinen Kollegen betreut und ausgebildet wurden.